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Fotoreisen „Lofoten Winter 1 – 3“ März 2018

Fotoreisen "Lofoten Winter" Februar/März 2018

Es gibt Orte, die anders sind als alle anderen auf dieser Erde. Regionen, die etwas besonderes aussenden und ihren Zauber legen auf den Besucher. Eine solche Gegend sind die Lofoten im Norden Norwegens. Wer hier einmal war, möchte immer wieder zurückkehren. Manche möchten die Inselkette am liebsten gar nicht mehr verlassen.

 
Für mich sind die Inseln im Nordatlantik eine zweite Heimat geworden. Ein Ort der Ruhe und der Stille, in der man seinen inneren Frieden finden kann.
 
Ruhe und Stille
 
Die Ruhe zeigt sich im täglichen Lauf der Dinge. Die Gelassenheit und Freundlichkeit der Menschen. Die Entschleunigung und Geduld der Einheimischen. Es dauert immer zwei, drei Tage, bis ich den Rhythmus wieder aufnehmen kann bei der Wiederkehr. Aber dann spüre ich wieder die Leichtigkeit des Seins. Der Stress im Hamsterrad in der Enge der Städte liegt hinter mir. Und erst jetzt erkenne ich den Druck von Anspruchshaltung und Zeitknappheit, der im sonstigen Alltag zur Normalität geworden ist.
 
Die Stille spürt man durch die grandiose Landschaft der Lofoten. Vor allem im Winter, wenn Schnee und Eis auch noch kleinste Geräusche dämpfen. Es ist nie laut hier. Menschen schreien nicht, Motoren heulen nicht auf und tausend anderes Gekreische, Gequitsche  und Gepolter sind hier nicht zu hören. Es ist einfach nur still.
 
So wird das Getümmel vor der Rückreise auf dem Flughafen in Tromsö nach fast einem Monat Lofoten zu einer argen Belastung für Gehör und Nerven. 
 
Eisige Kunstwerke
 
Für uns Fotografen war es bei drei aufeinander folgenden Reisen keine Herausforderung, die Mystik der Lofoten im Bild festzuhalten. Jede Aufnahme ruht in dieser Atmosphäre, die Stille zeigt sich in der machtvollen Gelassenheit von Bergen, Meer, kleinen Dörfern und einsamen Häusern. Hinzu kommen unberührte Schnee-Landschaften und die von der Tiede geformten Eisverwerfungen, die sich immer wieder als einmalige Kunstwerke präsentieren. 
 
Fotografen „stolpern“ auf den Lofoten von einem Motiv zum anderen. Kaum ist man am Fuß eines Berges um eine Kurve gefahren, öffnet sich der Blick auf ein neues Potpourri an Motiven. Lichterstimmungen im schnellen Wechsel, dunkle Wolken, die von kraftvollen Strahlen durchbrochen werden und immer wieder das lebendige Wasser des Atlantiks in unterschiedlichen Farben, manchmal auch still in sich ruhend wie ein Spiegel.
 
Phänomen Polarlicht
 
Schnell verliert man die Zeit aus den Augen bei der Vielzahl der Gelegenheiten, die prachtvolle Landschaft im Bild festzuhalten. Und es ist gut, dass wir Referenten um diese Verführung in die Zeitlosigkeit wissen und den Tagesplan im Auge behalten. 
 
Und es ist nicht nur der Tag, sondern auch die Nacht bedarf der genauen Beobachtung. Genauer gesagt die Möglichkeiten, in der dunklen Phase Polarlicht auf den Sensor zu bannen.
 
Bei diesem Thema zeigt sich, wie wir durchgeplanten Mitteleuropäer am Anspruch von Ankündigungen und Möglichkeiten festhalten. So ist es für manchen schwer zu erkennen, dass man dieses himmlische Phänomen nicht anknipsen kann wie eine Lampe. Dieses tiefgreifende Schauspiel am Himmel  hat keinen Zeitplan, es erfordert Geduld und muss erarbeitet werden. Durch Warten in Kälte und Dunkelheit. 
 
Hauptdarsteller Landschaft
 
Am Anfang steht dabei immer die Bewertung der Möglichkeit, Polarlicht zu sehen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit nach der zurückliegenden Sonnenaktivität? Wie intensiv ist das Spektakel zu erwarten? Wie dicht ist die Bewölkung? Denn selbst bei guter Prognose ist das farbige Licht nicht zu sehen, wenn es sich hinter einer dicken Wolkenbank versteckt.
 
Es gilt immer abzuwägen, ob sich ein nächtlicher Ausflug lohnt. Steht man erfolglos in der dunklen, kalten Nacht, kommt zum Frost auch noch der Frust. Deshalb ist es sinnvoll, dass man auf die nächtliche Pirsch nach dem Polarlicht lieber einmal verzichtet bei schlechter oder mäßiger Prognose und lieber Kraft sammelt für den nächsten Tag und wach ist in der wunderschönen Landschaften. Denn diese ist einem sicher. Sie ist der Hauptdarsteller. Das nächtliche Phänomen ist die Zugabe, die fast immer gewährt wird.