Login

Login

Fotoreise Masuren 2

Nach der Masurenreise ist vor der Masurenreise. Diesmal liegt kein Jahr dazwischen wie sonst üblich bei unseren Fotoreisen, sondern nur die wenigen Stunden zwischen Abflug der ersten Gruppe und der Landung der neuen Teilnehmer.
So machen wir uns wieder auf den Weg von Danzig Richtung Osten zu unserer tollen Unterkunft im Feriendorf Mamry – gelegen auf einer Halbinsel im Mauersee. Schon in der ersten Woche hat sich diese Unterkunft bewährt – jeder hat viel Platz in einer gemütlichen Ferienwohnung, ein Restaurant mit frisch zubereiteten Gerichten der regionalen Küche lädt ein und besonders hervorzuheben sind die ausgesprochene Freundlichkeit und Gastfreundschaft aller dort Tätigen. Hinzu kommen noch ausgezeichnete Workshopbedingungen.

Teilnehmer fragen sich natürlich: „Was werden wir sehen und erleben? Was werden wir fotografisch und bei der Bildbearbeitung dazulernen? Wie harmoniert die Gruppe? Welche Wetterbedingungen werden wir haben?“ Bei dieser zweiten Reise stellt sich eine weitere Frage: „ Was wird sich wiederholen und was wird neu sein?“

Flexibel sein
Schon am ersten Tag können wir eine unserer für Fotoreisen so wichtige Leitlinie umsetzen: Wir planen, sofern möglich, keine Fototour langfristig, sondern richten uns als Fotografen nach dem Wetter. Und das Wetter zeigte sich wider Erwarten von seiner fürs Fotografieren besten Seite, so dass wir flexibel die Einführung in die Reise und die ersten theoretischen Unterweisungen auf den Abend bzw. nächsten Morgen verlegen und uns auf die Rundtour um den Mauersee begeben. Die gleiche Tour haben wir auch die Woche zuvor gemacht, allerdings fahren wir diesmal genau in entgegengesetzter Richtung. Das ist wie mit dem Schulterblick beim Fotografieren – wir nehmen aus anderer Perspektive wahr, halten an neuen fotografisch interessanten Stellen und sehen Motive bei anderem Licht sowie durch das im Herbst fallende Laub eine innerhalb einer Woche veränderte Natur mit Bäumen, deren filigrane Strukturen jetzt immer deutlicher hervortreten. Auch daran zeigt sich wieder, wie viele unterschiedliche Motive uns die Natur liefert, wenn wir genau schauen.

Der tolle Wolkenhimmel dieses Tages brachte nicht nur die erhofften besonderen Landschaftsfotos, sondern auch den angekündigten Regen. So konnten wir den zweiten Tag mit dem aufgeschobenen Programm nutzen sowie gleichzeitig die ersten Bilder sichten und bearbeiten. Zum Abend bot sich dann trotz trübem Wetter noch einmal die Gelegenheit, runter an den See zu gehen, um in der sich nähernden Dämmerung Langzeitbelichtungen zu üben. Auch da wurden wir – für Einige unerwartet – mit stimmungsvollen Bildern belohnt.

Dieselben Fotoziele der Vorwoche, aber doch anders
An dieser Stelle könnte ein vergleichbarer Text zu den Fotozielen – wie so treffend im Blog der ersten Reise von Manfred Horender geschrieben – stehen. Das sollte und kann also dort nachgelesen werden. Doch Veränderungen gibt es dennoch beim Ablauf unserer Touren mit neuen Wegstrecken und anderen Stopps.
Besonders deutlich wurde das bei dem geplanten Besuch von Schloss Dönhoffstädt in er Ortschaft Drogosze. Bei unserer Ankunft war das Tor geschlossen, so dass eine Neujustierung erforderlich war. Bei der Anfahrt zum Schloss sahen wir linker Hand einen See, der aus dem Augenwinkel betrachtet interessant zu sein schien. Also nicht ärgern und umplanen: Fotografieren am See und eine zweite Tour zum Schloss für Freitag in die To Do Liste schreiben. Am See wurden wir bei wunderschönem Spätnachmittagslicht und absolut ruhigem Wasser mit unglaublichen Spiegelungen belohnt, die auch ohne Langzeitbelichtungen gut auf den Sensor gebannt werden konnten – ein Highlight der Woche.
Als wir am Freitag zum zweiten Mal zum Schloss kamen, haben uns der kleine „Hackenbeißerhund“, der schon aus der Woche zuvor bekannt war, und eine nette junge Frau (offensichtlich die Tochter einer der „Wachsoldatinnnen“ – siehe den ersten Blog ) begrüßt, die Frau hat dann gegen eine kleine Gabe die Tür zum Schloss geöffnet. So hatten wir Zeit und Gelegenheit, diesen geschichtlich interessanten und fotografisch so spannenden Ort bis zum späteren Eintreffen der Mutter, die uns nicht gerade freundlich und ungeduldig die Tür zeigte, abzulichten.
Und noch ein Beispiel dafür, dass Geduld belohnt wird. Ein neues Ziel mit dem Blick auf die Kirche von Garbno sollte unser Motiv für den Sonnenuntergang sein. Auf der Fahrt dorthin und beim Aussteigen regnete es entgegen der Wettervorhersage. Doch auch in einem derartigen Moment gilt: Abwarten, was noch passiert. Und der Himmel wurde klarer, wir wurden mit einem sehr schönen Sonnenuntergang belohnt.

Die fotografischen Ergebnisse der Woche
Ein wichtiger Programmpunkt unserer Fotoreisen sind die obligatorischen Bildbesprechungen. Deren positiver Effekt hat sich auch wieder bei dieser Reise mit steigender Qualität der Bildergebnisse gezeigt. Eine Bildershow hat uns zum Ende der Reise noch einmal die Vielfalt der Motive und das gute Niveau der Fotos vor Augen geführt. Viele noch nicht „gehobenen“ Schätze auf der Festplatte, die sich erst auf den zweiten und mit dem jetzt noch weiter geschärften Blick zeigen werden, müssen noch im Nachgang der Reise gesichtet und bearbeitet werden. Viel Spaß dabei!