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Fotoreise Island Polarlicht Snaefellsnes II

10.-11.1.2020 – Grundarfjördur – Reykjavik – Gardur

Nach der Beruhigung der Wetterbedingungen über Nacht sind heute morgen die Strassen geöffnet. Da für heute aber wieder ein Sturm angesagt ist, fahren wir früh los. Bei unserer Ankunft in Reykjavik zeigen die offiziellen Verkehrsinfoseiten des isländischen Wetterdienstes, dass praktisch alle Verbindungsstrassen auf Snaefellsnes wieder für den Verkehr gesperrt sind.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Reykjavik fahren wir weiter zu unserem Hotel in Gardur in der Nähe des Flughafens von Keflavik. Vor dem Abendessen machen wir unsere Bildbesprechung. Die Aussichten auf eine erfolgreiche Polarlichtnacht sind sehr klein.

Am Samstag um 4:30 Uhr bringe ich alle Teilnehmer zum Flughafen. Die meisten Europaflüge starten frühmorgens. So geht eine erlebnisreiche Fotoreise zu Ende.

9.1.2020 – Grundarfjördur – Kirkjufell

Heute morgen gilt der erste Blick der Webseite des Isländischen Wetter- und Strassendienstes. Doch diese verheisst nichts Gutes. Die Strassen auf der Snaefellsnes Halbinsel sind immer noch wegen Wind und Schnee gesperrt.

Daher machen wir nach dem Frühstück wieder Theorie und bearbeiten unsere Bilder. Gegen Mittag lockert sich die Wolkendecke sporadisch auf und wir machen uns auf, den kleinen Ort zu Fuß mit der Kamera zu entdecken. Die vielen Schneefälle haben Grundarfjördur in ein idyllisches Winter Wonderland verwandelt.

Nach zwei Stunden Fotoausflug wärmen wir uns im Café auf und brechen dann zur blauen Stunde zu einem weiteren Fotoausflug in den Hafen auf.

Nach dem Abendessen in einem typisch isländischen Bistro im Zentrum des Dorfes fahren wir erneut zum Kirkjufellberg und Kirkjufellsfoss. Mit dem intensiven Vollmondlicht, schönen, feinen Wolken und dem Sternenhimmel über dem Berg haben wir nahezu ideale Bedingungen für tolle Polarlichtaufnahmen. Das Naturspektakel zeigt sich mehrmals. Doch die Intensität ist sehr schwach. Das Polarlicht müsste stärker sein um bei dem hellen Mondhimmel gut sichtbar zu sein. Dennoch können wir das Polarlicht ein weiteres Mal fotografieren.

Gegen Mitternacht fahren wir zurück.

8.1.2020 – Grundarfjördur – Kirkjufell

Der Morgen erwacht mit ca 15 cm Neuschnee. Die Türen unserer Unterkunft müssen zuerst einmal freigeschaufelt werden. Die Räumungsdienste sind bereits früh im Einsatz die Strassen von dem vielen Schnee zu räumen. Es sind auch die Räumungsdienste, die dabei unser Fahrzeug beschädigen.

Alle Straßen auf der Snaefellsnes Halbinsel sind gesperrt und wir bleiben im Hotel und bearbeiten Bilder und machen erneut Theorie-Sessions. Um 14:30 Uhr fahren wir zum Kirkjufellsfoss und können noch einige Fotos mit tollen Wolken und einmaligen Lichtstimmungen machen. Danach ziehen dunkle Wolken auf und Schneefall setzt ein.

Abends beobachten wir Wettervorhersage, Wetterbedingungen und die Vorhersagen für Polarlicht. Wir entscheiden uns um 20:30 Uhr nochmals zum Berg zu fahren. Kurz nach unserer Ankunft am tief verschneiten Kirkjufellsfoss gibt es einen Polarlichtbogen über dem Kirkjufell. Unser Fotoshooting wird aber immer wieder durch heftige Schneeböen unterbrochen. Teilweise verschwindet der Berg im dichten Schneetreiben. Gegen 21:30 brechen wir ab und fahren ins Hotel.

7.1.2020 – Grundarfjördur

Die isländische Wetterbehörde hat für heute wieder eine orange Wetterwarnung herausgegeben. Ein typischer Winter Schneesturm zieht über die Region. Da auch die Strassen gesperrt werden, bleiben wir in der Unterkunft, kümmern uns um unsere Bilder und machen Ausbildung zu fotografischen Themen.

Nachmittags wagen wir uns zu Fuß hinaus in den Schneesturm und suchen uns Fotomotive im Ort und im nahegelegenen Hafen.

Grundarfjördur zeigt sich nun im tiefverschneiten Winterkleid. Polarlichtjagd macht bei den anhaltenden Schneefällen heute keinen Sinn.

6.1.2020 – Londrangar – Gattkletur – Kirkjufell

Auf Grund der Wetterverhältnisse planen wir heute einen Ausflug nach Stykkisholmur. In einer Stadt kann man sich bei Regen und Unwetter auch mal in ein Café oder Restaurant begeben. Ein abgebrochener Scheibenwischer an unserem Bus zwingt uns aber zur Autovermietung in Olafsvik zu fahren. Nach dem Tausch des Wischers setzen wir die Fahrt nach Westen fort und besuchen die Ingjaldsholskirkja bei Rif. Bereits hier und vor allem nach unserer Weiterfahrt auf die Südseite der Halbinsel wird das Wetter immer besser.

Unser nächster Fotostopp sind die Felssäulen von Londrangar beim Malariff Leuchthaus. Diese Felsen stehen an der westlichen Südküste der Halbinsel Snæfellsnes im Westen Islands. Sie bestehen aus Basalt und sind das Ergebnis eines Erosionsprozesses. Die Höhe der beiden Erhebungen beträgt 75 und 61 Meter.  Mit Langzeitbelichtung fangen wir die Bewegung der Wolken und der Wellen an der Steilküste ein.

Von Londrangar ist es nicht weit bis zum kleinen Ort Arnarstapi, wo sich der Basaltbogen Gattkletur befindet. Der Himmel über dem von Erosion entstandenen Bogen füllt sich kurz vor Sonnenuntergang mit zart orangen Wolken. Wir geniessen diese tolle Lichtstimmung bis zum Sonnenuntergang und machen danach unseren verdienten, sehr späten Mittagsstopp im lokalen Bistro.

Auf Grund der schlechten Strassenzustandsmeldung für den Pass auf die Nordseite der Halbinsel fahren wir auf der Küstenstrasse über Olafsvik zurück nach Grundarfjördur.

Abends klart der Himmel etwas auf und wir sind gegen 21 Uhr an der Lagune beim Kirkjufell Berg. Heller Mond und Sternenhimmel sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Polarlichtjagd. Die Eisblöcke am Ufer der Lagune bilden unseren Vordergrund für die geplanten Aufnahmen. Doch das Polarlicht zeigt sich erstmals nicht heute Abend. Gegen 23 Uhr beschliessen wir die Ausrüstung zu packen und zu gehen. Da zeigt sich ein ganz schwacher grüner Polarlichtbogen am Himmel.

5.1.2020 – Reykjavik – Snaefellsnes – Kirkjufell

Um 10 Uhr verlassen wir unser Stadthotel und fahren mit dem Kleinbus in Richtung Norden. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Borgarnes biegen wir nach Westen auf die Halbinsel Snaefellsnes ab. Kurz vor der Überquerung der Halbinsel bei Rjukandi beginnt es wieder zu schneien. Unseren geplanten Fotostopp am „Schafswasserfall“ verschieben wir auf einen anderen Tag und fahren direkt zu unserem Zielort Grundarfjördur.

Gegen 15 Uhr klart der Himmel auf und wir fahren zum Kirkjufellsfoss. Der Wasserfall und der dominante Kirkjufell Berg bilden unser Hauptmotiv für die erhofften Polarlichtfotos in den kommenden Tagen. Bei Tageslicht können wir gemeinsam die Komposition und Perspektive der geplanten Aufnahmen prüfen. Dabei entstehen unsere ersten Aufnahmen.

Nach dem Abendessen fahren wir erneut zu unserer Location und werden gegen 21:30 Uhr mit Polarlicht über dem Kirkjufell belohnt.

4.1.2020 – Anreise – Reykjavik

In vielen Teilen Islands herrscht heute Ausnahmezustand. Ein Schneesturm mit Windgeschwindigkeiten von über 150 km/h fegt über die Insel und führt zu einer Warnung Stufe Orange und Sperrungen vieler Strassen … so auch der Verbindung vom Flughafen zur Hauptstadt Reykjavik. Am Nachmittag entspannt sich die Lage etwas. Am späten Nachmittag treffen alle Teilnehmer dieser zweiten Polarlicht Fotoreise in unserem Hotel in Reykjavik ein. Nach dem Abendessen fahren wir trotz Regenschauern zum Leuchtturm ausserhalb der Stadt. Hier haben sich bereits viele Polarlichtjäger eingefunden. Nach kurzer Zeit ist auch ein grüner Bogen am Himmel deutlich sichtbar. Der Blick auf das Naturschauspiel wird von starken Regengüssen getrübt, so dass wir nach der erfolgreichen ersten Polarlicht Nacht ins Hotel zurückkehren.

(Foto: Elke Renner)