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21.-29.2.2020 Fotoreise „Lofoten Winter“ 2020

Fotoreise "Lofoten Winter" 2020

Die Lofoten – ein vorgeschobener Posten im Atlantik nördlich des Polarkreises. Was zieht Fotografen (und nicht nur diese) dort hin? Es sind die einmaligen Landschaften, wo Berge aus dem Meer wachsen, sich in den Nächten farbiges Licht über dem Himmel ausbreitet und, wenn man Glück hat, dabei noch tolle Figuren malt.
Aber das Wetter trifft meistens mit hoher Geschwindigkeit über den Atlantik kommend auf diese Inselgruppe und erzeugt in rasantem Wechsel die unterschiedlichsten Lichtstimmungen. Da gilt für Fotografen: „Die Intensität unseres Sehens bestimmt unsere Fotografie: Hinschauen, geduldig abwarten sowie schlechtes Wetter erdulden und sich dabei frohen Mutes auf das konzentrieren, was vielleicht noch möglich ist.“
So bekamen wir während der Fahrt vom Flughafen zu unserem gemütlichen Hotel in Henningsvær bereits einen Vorgeschmack serviert: Regen, Wind und rutschige Straßen.
Am nächsten Tag nach der Einstimmung auf diese Reise und Informationen rund um die Fotografie unternahmen wir erste fotografische Erkundungen rund um unser Hotel. Die Wettervorhersagen für den folgenden Tag waren fürs Fotografieren nicht vielversprechend – sehr schlechte Sicht. Doch unverzagt haben wir uns auf „Motivbesichtigung“ begeben, natürlich in der Hoffnung, doch noch was Lohnenswertes auf den Sensor bannen zu können – ohne Erfolg.

Die Sicht wird klarer

Aber wie wurde es oben beschrieben: ….. schlechtes Wetter erdulden und sich dabei frohen Mutes auf das konzentrieren, was vielleicht noch möglich ist. Und die Woche hat uns dann noch alles Erhoffte geboten, kein Ziel bzw. Vorhaben ist zu kurz gekommen. Alle, die die Lofoten nur von Bildern kannten, konnten kaum glauben, welche landschaftliche Schönheit bei klarer Sicht sich plötzlich präsentierte. Hinter jeder Kurve ein neues Motiv, man konnte nicht so oft anhalten wie gewünscht. Viele Motive mußten im Inneren als Seelenbilder abgespeichert werden. Aber dennoch blieben noch genügend Möglichkeiten, die Speicherkarten zu füllen.

Auf dem Weg nach Reine eröffnete sich der weite Blick in die Landschaft bei besonderen Lichtverhältnissen. Schnelligkeit war gefragt, somit auch eine sichere Beherrschung der Kameraeinstellungen, um diesen flüchtigen Moment einfangen zu können, denn schon gut sichtbar mit dem Blick nach Nordwesten kündigte sich ein gewaltigen Hagel- und Schneeschauer an. So sind beeindruckende Bilder entstanden, die ein stahlblauer Himmel ohne Wolken nie ermöglicht hätte. So setze sich dieser Tag fort: Fotografieren an landschaftlich schönen Plätzen bei immer wieder wechselnden Wetterbedingungen. Gerade hat es noch heftig geschneit, so dass wir bereits dachten, auf das tolle Motiv von der Brücke in Hamnøy verzichten zu müssen, doch unsere Geduld und Zuversicht wurden belohnt.

Am nächsten Tag ging’s auf der E 10 in die andere Richtung mit etlichen Stopps Richtung Laukvik. Ein zugefrorenes Gewässer mit Eisstrukturen, der Blick von weit oben auf den Austnesfjord, die Grafik der dreieckigen Gestelle zum Trocknen der Fische in Laukvik und nicht zuletzt die schönen Motive auf dem Weg zur Kirche in Sanden – alles war ein Stopp wert, so dass wir zufrieden mit gefüllten Speicherkarten das Abendessen genießen konnten.

Aber was ist eine Fotoreise, ohne Sichtung, Bearbeitung und Besprechung der Bilder? Es würde was fehlen. Deshalb nutzen wir dafür die Zeit am nächsten Tag bis zum frühen Nachmittag in unserem gemütlichen Hotel. Es ist immer spannend zu sehen, wie die Person, die neben mir stand, das Motiv umgesetzt hat.

Der Blick zum Himmel

Schon an den vorherigen Abenden ging der Blick immer wieder nach oben, um das so erwünschte Grün des Polarlichts zu entdecken. Der Mittwoch ließ uns aufgrund der Vorhersage hoffen. Also auf zur Gimsøy Kirke, um dort noch zur blauen Stunde zu fotografieren, bevor wir uns zu dem in der Nähe befindlichen Standort mit freiem Blick Richtung Norden begaben. Gestärkt durch ein gutes Essen warten wir auf den Himmelszauber. Unsere Geduld wurde mit einem den weiten Himmel umspannendes Polarlicht, welches durch seine Bewegungen die schönsten Figuren in den Nachthimmel malte, belohnt. Wir waren so beeindruckt, so dass die Zeit wie im Fluge verging. Es war ein unvergeßliches Erlebnis.

Nach dem Sonnenaufgang an den Strand

Da auch noch ein schöner Sonnenaufgang auf unserer ToDo-Liste stand und der nächste Tag mit bestem Wetter angekündigt wurde, war trotz der vortägig späten Rückkehr kein Ausschlafen angesagt. Der wenig beschwerliche Aufstieg auf einen Hügel nahe Henningsvær eröffnete uns einen Rundblick mit einem wunderschönen morgendlichen Farbenspiel.
Zurück ins Hotel, aufwärmen, frühstücken und sich auf das freuen, was noch möglich ist. Der Weg führte uns an die von Wellen umtoste Haukland Beach und Uttakleiv Beach, wo man den Eindruck hat, Riesen haben dort große runde Steine ins Wasser gerollt – eine gute Gelegenheit, diese Motive noch einmal mit Langzeitbelichtungen auf den Sensor zu bannen.

An unserem letzten Tag zeigte uns der Winter noch einmal, wozu er in der Lage ist. Lang andauernder Schneefall erzeugte eine die tief verschneite Landschaft, noch einmal die Gelegenheit, Henningsvær so zu fotografieren. Ansonsten widmeten wir uns der Bildbearbeitung, um dann am Abend die Reise mit einer Bilderpräsentation abschließen zu können. Dabei wurde noch einmal deutlich, welche Vielfalt an Motiven wir während unserer Tage auf den Lofoten gesehen haben und wie viele eindrucksvolle Bilder entstanden sind.