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Fotoreise "Elbsandsteingebirge" 2020

Das Ziel einer weiteren Heimspiel-Fotoreise war das Elbsandsteingebirge, ein vorwiegend aus Sandstein aufgebautes Mittelgebirge am Oberlauf der Elbe. Der in Deutschland liegende Teil wird im Allgemeinen Sächsische Schweiz genannt, das Gebiet auf der tschechischen Seite Böhmische Schweiz, die wir aufgrund coronabedingter Einschränkungen nicht aufsuchen konnten. Ansonsten waren wir während unserer Reise durch Corona nicht stärker eingeschränkt als es in unserer häuslichen Umgebung gewesen wäre.
Wie üblich bei unseren Fotoreisen verschafften wir uns mit einer Einführungspräsentation einen ersten Eindruck von dem, was uns während dieser Woche erwartet. Da wird bereits deutlich: Das Elbsandsteingebirge ist ein fantastisches Fotomodell.

Unterwegs im Reich der Tafelberge und Felstürme
Bad Schandau ist als Ausgangspunkt unserer fotografischen Erkundungen mit kurzen Anfahrtswegen in diesem stark zerklüfteten Felsengebirge mit seinem außerordentlichen Formenreichtum auf engstem Raum (rund um Bad Schandau findet man alleine 23 der so typischen Tafelberge) ideal. Aber nicht nur die Tafelberge sind kennzeichnend für dieses Mittelgebirge, sondern auch der auf engstem Raum vorherrschende Wechsel von Ebenen, Schluchten und den bizarren Formen der Felstürme, deren Namen wie Schraubenkopf, Schiefer Turm, Höllenhund, Schiefe Zacke, usw. bereits die Fantasie anregen und neugierig machen. Aber es sind nicht nur die „großen“ Motive, auch die anfangs eher unscheinbaren am Wegrand ziehen an, müssen allerdings erst entdeckt werden. Also genau schauen, sich Zeit nehmen (weniger ist mehr) und das Motiv umrunden, um die beste Perspektive und den schönsten Ausschnitt finden zu können. Tolle Felsstrukturen sowie die Vielfalt der vorkommenden Moose und Farne mit ihren manchmal unwirklich erscheinenden Grüntönen ziehen förmlich an. So erkunden wir den Pfaffenstein, steigen zum Gohrisch auf und erkunden das Gebiet im oberen Bielatal, das Reich der Klettertürme, wo wir eine wahre Invasion von Kletterbegeisterten erleben, die das schöne Wetter vor dem nahenden Winter noch einmal ausnutzen wollen.

Aber auch mal raus aus der Landschaft
Ein Abstecher nach Dresden durfte nicht fehlen. Dort könnte man sich allerdings Tage aufhalten, ohne das die Fotomotive zur Neige gehen. Unsere Auswahl fiel zum Start auf die Loschwitzer Brücke, auch bekannt unter dem Namen „Blaues Wunder“. Es war die erste Brücke aus Metall mit einer derartigen Spannweite, die keine Pfeiler in der Elbe benötigte, also ein zur Zeit der Entstehung bauingenieurmäßiges Wunder. Ein wunderbares Objekt, um grafisch spannende Bilder zu gestalten. Anschließend begaben wir uns in die Dresdner Kunsthofpassage, ein Ensemble aus zusammenhängenden Hinterhöfen der Äußeren Altstadt, entstanden vor mehr als 20 Jahren, um das Ziel umzusetzen, Wohnen, Leben und Arbeiten zu harmonisieren.
Der weitere Abstecher führte uns nach Hohenstein – den Älteren bekannt durch das „Tri, Tra, Trullala – seid ihr alle da?“ des 1928 in Hohenstein geboren Hohensteiner Kaspers, der mit dem Handspielpuppentheater „Die Hohensteiner“ weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt wurde. Fotografisch interessant ist der insbesondere zum Sonnenuntergang schöne von erhöht liegender Position Blick über den Ort mit Burg und Kirche.
Und man muss sich ja mal was gönnen. Also auf nach Schmilka, das preisgekrönte Bio-Dorf mit historischer Mahlmühle und der traditionellen Bio-Bäckerei, um dort neben der Fotografie eine nette Kaffeepause einzulegen.

Nebelmeere
Damit das Shooting – geplant ist der Sonnenaufgang im Basteigebiet – erfolgreich verlaufen kann, machen wir uns tagsüber mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut, denn aufgrund der vielen verschiedenen Fotostandorten bei der Bastei sollte man genau wissen, wie man morgens in der Dunkelheit zum gewünschten Punkt gelangt und wo das Stativ aufgebaut werden sollte. Denn wenn die blaue Stunde einsetzt, bleibt keine Zeit mehr zum Wechseln, ohne Gefahr zu laufen, die besten Momente der schnell wechselnden Lichtstimmungen zu verpassen. Und wer dann einmal einen fantastischen Sonnenaufgang über dem Nebelmeer erlebt hat, kann versehen, aus welchem Grund Fotografen immer wieder mitten in der Nacht aufstehen. Und dem konnten wir uns in dieser einen Woche auch nicht entziehen (nach dem Motto: Schlafen wird überbetont), wir wurden mit eindrucksvollen Bildern belohnt. Aber es war nicht nur der Sonnenaufgang, sondern auch an zwei Tagen der untergehende Vollmond über dem Nebelmeer oberhalb der Elbe, der zum Fotomotiv wurde.

Und was passierte, wenn gerade nicht fotografiert wurde?
Neben dem Fotografieren (Schlafen und Essen lassen wir mal unerwähnt) nehmen bei unseren Fotoreisen die Sichtung und Auswahl der Bilder sowie deren Bearbeitung einen wichtigen Platz ein, damit bei der obligatorischen Bildbesprechung – wenn angebracht – Hinweise zu Optimierungen gegeben werden können. Es ist immer wieder spannend und lehrreich zugleich zu sehen, wie andere, die direkt neben einem gestanden haben, das Motiv umgesetzt haben.
Den Abschluss dieser erlebnisreichen Fotoreise bildete eine Bildershow mit einer Auswahl der Wochenausbeute. Wir konnte dabei die gute Qualität der Ergebnisse bewundern, es machte Lust auf mehr und ein Wiederkommen.