13.6.2021 / Anreise & Fahrt nach Hella
Die Teilnehmer dieser Fotoreise treffen am späteren Nachmittag am Flughafen in Keflavik ein. Nach dem PCR Einreise-Test treffen wir uns und beladen unseren Kleinbus. Gegen 17 Uhr fahren wir los. Wir nehmen die südliche Route über Grindavik in Richtung Selfoss. Dabei fahren wir am neuen Vulkan Fagradalsfjall vorbei, wo wir den neuen Lavastrom ins Nathagi Tal aus der Ferne deutlich sehen können. Kurz nach 19 Uhr treffen wir im Hotel in Hella ein.
Die Teilnehmer begeben sich in Quarantäne und warten auf das Covid Testresultat. Eines der Testresultate trifft noch am Abend ein.
14.6.2021 / Hella – Vik – Hali
Heute morgen herrscht etwas Aufregung, da der Rest der Teilnehmer immer noch kein PCR Test Resultat erhalten haben. Dies ist ungewöhnlich. Daher dürfen die Gäste die Zimmer weiterhin nicht verlassen und erhalten das Frühstück aufs Zimmer geliefert. Gegen 12 Uhr nachmittags haben dann aber alle das negative Testresultat erhalten und wir können los.
Wir machen zwei kurze Stopps am Seljalands- und Skogafoss. Diese Sehenswürdigkeiten werden wir auf der Rückreise fotografieren. Die Parkplätze sind sehr gut gefüllt und die Zunahme der Touristen gegenüber den letzten Besuchen ist sehr deutlich.
In Vik machen wir Mittagspause. Über Kirkjubaejarklaustur, Skaftafell und einem kurzen Fotostopp bei der kleinen, alten Hofskirkja Kirche erreichen wir die Gletscherlagune, wo wir die nächsten beiden Tage verbringen und fotografieren wollen. Nach weitgehende regnerischem Wetter auf der Fahrt ist es hier für einen Moment trocken.
Nach weiteren 10 km erreichen wir unser Hotel in Hali. Nach dem Abendessen gibt es eine Einführung in die Reiseplanung und die fotografischen Herausforderungen der nächsten Tage. Regen und angekündigter Schneefal (im Juni !) verhindern, dass wir weder zum Sonnenuntergang (ca. 23:40 Uhr), noch zum Sonnenaufgang (ca. 02:30 Uhr) rausfahren.
15.6.2021 / Fjallsarlon – Jökulsarlon – Diamond Beach
Die Nacht verläuft ruhig. Ich beobachte, ob es eine Wetterverbesserung gibt und wir doch noch schönes Licht zum Sonnenuntergang oder -aufgang erhalten. Doch der Regen hört aber nicht auf.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Fjallsarlon. Von der Endmoräne haben wir einen guten Blick auf den See und die Gletscherzunge. Es gibt viel Eis in der Eislagune. Fotografieren macht wegen dem zunehmenden Regen keinen Sinn und wir beschliessen im Café vor Ort etwas zu warten. Es gibt aber keine Änderung und wir fahren weiter zur großen Gletscherlagune Jökulsarlon.
Trotz düsteren Wolken und nun leichtem Regen bereiten wir im Wagen Kamera, Filter und Stativ vor und begeben uns an die Diamond Beach. Mit Langzeitbelichtung fangen wir die schaumigen Wasserspuren der umspülten Eisblöcke ein. Es ermöglicht den Teilnehmern die ersten Erfahrungen mit diese Fotomotiv zu erlangen. Gleichzeitig müssen die Wellen der Brandung im Auge behalten werden um keine naßen Füße zu erhalten.
Nach über einer Stunde am Strand nimmt der Regen wieder zu und wir packen unsere Ausrüstung und fahren ins Hotel zum späten Mittagessen zurück. Danach treffen wir uns im Aufenthaltsbereicht für weitere Theorieschulung. Eines der besprochenen Themen ist „Focus Stacking“ in der Landschaftsfotografie.
Auch diese Nacht verläuft ruhig, da stark zunehmender Wind, Regen und sogar leichter Schneefall das Wettergeschehen bestimmen. Die heutige maximale Temperatur war um die 4 Grad. Isländischen Zeitungen berichten vom kältesten Juni seit langem.
16.6.2021 / Fjallsarlon – Jökulsarlon – Diamond Beach
Im Verlaufe der Nacht wird der Wind richtig stark und pfeift um die Hausecken. Dennoch fahren wir nach dem Frühstück wieder zum Jökulsarlon und kämpfen und gegen den starken Wind hinunter zum Ufer der Gletscherlagune. Hier befindet sich deutlich weniger Eis als gestern. Schöne Eisstrukturen laden dennoch zum Fotografieren ein.
Über eine Schotterpiste südwestlich der Lagune gelangen wir zu der westlichen Bucht des Sees und damit auch näher zur Gletscherabbruchkante. Der Wind hat nun Orkanstärke mit Windgeschwindigkeiten von 8 – 9 Beaufort. Diese Bucht ist voll mit Treibeis. Der starke Ostwind hat die Eisblöcke hierher getrieben.
Vom Fjallsarlon fahren wir zurück zum Jökulsarlon und machen im Café unsere Mittagspause. Hier können wir uns auch aufwärmen.
Nach der Pause geht es wieder an die Diamond Beach, wo es viele Eisblöcke in vielen Formen und Farben gibt. Die Erfahrung der ersten Versuche von gestern helfen uns bei dem heutigen Fotoshooting.
Vor der Rückkehr ins Hotel machen wir nochmals einen kurzen Stopp auf der Seite der Lagune und fotografieren die riesigen Eisblöcke direkt in Ufernähe. Da nun wieder der Regen einsetzt, kehren wir ins Hotel zurück.
17.6.2021 / Hali – Höfn – Stokksnes
Nach einer weiteren Nacht ohne fotografischen Ausflug geht es heute zu unserem östlichsten Punkt der Reise – Höfn. Unterwegs regnet es unterschiedlich stark. Nach ca. einer Stunde Fahrt und einem kurzen Fotostopp bei einer Herde Islandpferde erreichen wir unser Hotel, das etwas ausserhalb des Ortes Höfn liegt.
Nach dem Einchecken im Hotel fahren wir zu unser wichtigsten Fotolocation in der Region … der Strand von Stokksnes mit dem Vestrahorn. Da es gerade nicht regnet, die Wolken Zeichnung haben und das Vestrahorn ganz sichtbar ist, beginnen wir sofort mit dem Fotografieren.
Erstaunlicherweise sind bereits wieder viele Besucher hier am Strand. Nach den letzen Besuchen im Februar und im März haben die Covid Lockerung bereits wieder enorm viele Touristen angezogen.
Vom felsigen Ende des Strandes machen wir Langzeitaufnahmen. Nach 1:30 h setzt der Regen wieder ein und wir beenden das Fotoshooting. Wir können später und morgen wieder hierher zurückkehren. Im Viking Café direkt am Strand wärmen wir uns mit einem Kaffee auf und stärken uns mit einem Stück hausgemachtem Kuchen.
Unser nächstes Ziel ist der kleine Hafen von Höfn. Der sonst sehr geschäftige Hafen ist wie ausgestorben und ohne Schiffe. Daher kehren wir ins Hotel zurück und kümmern uns um die Bilder.
Mit voller Fotoausrüstung fahren wir um 19 Uhr zum Abendessen in die Stadt. Im bekannten Pakkhus Restaurant im Hafen geniessen wir ein leckeres Abendessen und fahren dann erneut zum Strand in Stokksnes. Das Vestrahorn ist nur 1/4 sichtbar und es beginnt wieder zu regnen. Dennoch besuchen wir einige Punkte in den Dünen um weitere Fotopunkte für mögliche weitere Besuche kennenzulernen. Gegen 21 Uhr sind wir bereits wieder in der Unterkunft. Da man vom Hotel einen Blick auf das Vestrahorn hat, prüfe ich bis gegen Mitternacht die Wettersituation vor Ort. Es verändert sich aber nicht und so bleiben wir wieder im Hotel.
18.6.2021 / Höfn – Stokksnes – Djupivogur
Zum ersten Mal wachen wir zu Sonnenschein auf. In der Ferne erkenne ich, dass das Vestrahorn einen Nebelring hat; sonst aber wolkenfrei ist. Ich wecke alle Teilnehmer und um 7 Uhr fahren wir bereits auf die Halbinsel Stokksnes. Wolkenfetzen am Berg und Bodennebel über dem Strand erzeugen eine tolle Stimmung, die wir im Bilde einfangen bevor wir um 8:30 Uhr zum Frühstück ins Hotel zurückkehren.
Unser heutiger Tagesausflug soll uns ins ca. 100km entfernte Djupivogur nördlich von Höfn bringen. Der kleine Ort ist eine alte dänische Siedlung auf Island.
Auf der Fahrt wechselt das Wetter von Nebel zu Regen und Sonnenschein. Kurz hinter Höfn fotografieren wir den Innstifoss bei nebligen und bedeckten Bedingungen. Über eine schlechte Schotterpiste und einer kurzen Wanderung erreichen wir den eher unbekannten Wasserfall.
Alle weiteren Fotostopps müssen wir wegen schlechter Sicht oder Regenfall für den Rückweg aufheben und erreichen Djupivogur gegen 13:30 Uhr. Im alten (1790) Langhaus machen wir Mittagspause und brechen dann zur Rückfahrt auf.
Obwohl wir weiterhin wechselnde Wetterbedingungen vorfinden, haben wir bei den meisten geplanten Fotolocations Glück. Unser erster Stopp ist der Barkinafoss. Interessante Vordergründe bieten sich für Focusstacking an.
Eine freistehende Basaltsäule an der rauen Küste ist unser nächstes Fotomotiv. Danach fahren wir zum Eystrahorn, das sich 35 km vor Höfn befindet. Bei sonnigen Bedingungen und tollen Wolkenstrukturen können wir dieses beliebte Landschaftsmotiv mit Spiegelung und von den Felsklippen aus fotografieren.
Ohne weiteren Stopp erreichen wir das Hotel um 17:30 und können uns vor dem Abendessen um die Sicherung und Entwicklung der Bilder kümmern. Nach dem Abendessen in Höfn ist Erholungszeit angesagt. Um 22 Uhr fahren wir nochmals auf die Halbinsel Stokksnes. Wir hoffen auf einen farbigen Sonnenuntergang. Unsere Bemühungen werden mit einer fantastischen Spiegelung auf dem Strand und farbigen Wolken mehr als belohnt. Wir warten nicht mehr auf den baldigen Sonnenaufgang und kehren um 00:30 Uhr ins Hotel zurück.
19.6.2021 / Höfn – Kirkjubaejarklaustur – Vik
Die Reise geht nun leider in riesigen Schritten dem Ende entgegen. Heute geht es nun vom entferntesten Punkt der Reise wieder zurück bis nach Vik im Süden Islands. Nach dem wundervollen gestrigen Sonnenuntergang ist auch heute tollstes Sommerwetter mit deutlich höheren Temperaturen.
Nach dem Frühstück beladen wir unseren Bus und fahren los. Nach ca. einer Stunde erreichen wir die Jökulsarlon Gletscherlagune. Nach den regnerischen Bedingungen vor ein paar Tagen müssen wir hier nochmals stoppen und die Lagune bie Sonne und blauem Himmel fotografieren.
Kaum umfahren wir die Bergkante bei Oraefi und fahren in Richtung Skaftafell wechselt das Wetter schlagartig. Bewölkung, Nebel und starker Regen begleiten uns bis zu unserem Mittagsstopp im Info Center in Skaftafell. Unsere geplante Wanderung zum Svartifoss Wasserfall macht unter diesen Bedingungen keinen Sinn. Daher fahren wir Weiter gen Süden.
Kurz vor Kirkjubaejarklaustur machen wir Stopps für mächtige Stromschnellen und auch für einen weiteren Wasserfall. In der N1 Tankstelle in Kirkjubaejarklautur gönnen wir uns endlich das erste „berühmte“ Softeis.
Nach ca. 10min. Weiterfahrt biegen wir in Richtung Hochland ab und fahren zum Fjadragljufur Canyon. Die mystischen Location ist gut besucht. Nach den ersten Aufnahmen am Ausgang des Canyons wandern wir zu der Aussichtsplatform.
Von hier ist es noch eine Stunde Fahrt zum Hotel in Vik. Wechselhaftes Wetter begleitet uns auf der ganzen Strecke.
Nach dem Abendessen ruhen wir uns für 2 Stunden aus. Um 22:30 Uhr treffen wir uns und fahren zum schwarzen Strand in Vik für den Sonnenuntergang. Die erhofften farbigen Wolken bleiben aus … doch der lila gefärbte Himmel erzeugt ebenfalls eine tolle Stimmung.
20.6.2021 / Vik – Black Beach – Dyrholaey
Nach der späten Rückkehr vom Sonnenuntergangsshooting nach Mitternacht sind einige bereit schon wieder um 01:45 Uhr zum Sonnenaufgang loszufahren. Der Plan die Bucht des Schwarzen Strandes mit dem Basaltfelsen im morgendlichen Licht zu fotografieren. Nach 20 min. Fahrt werden wir aber durch ein geschlossenes Tor auf Dyrhohlaey gestoppt. Bis zum 25. Juni ist der Zugang zur Vogelinsel nachts wegen der Vogelbrutzeit verboten. Daher kehren wir um und sind so gegen 02:30 Uhr im Hotel.
Nach dem Frühstück fahren wir erneut nach Dyrholaey. Ab 9 Uhr ist der Zugang möglich und wir fahren hinauf zum Leuchtturm. Orkanartiger Wind bläst uns um die Ohren. In den Vogelfelsen nisten viele Vogelarten. Wir suchen gezielt nach Papageitaucher und können in tieferen Regionen am Vogelfelsen den Start und Landungen der niedlichen Tiere sehen.
Danach fahren wir zum tiefer liegenden Aussichtspunkt auf Dyrholaey. Von hier überschaut man die Bucht mit dem imposanten Basalt Felsen und den Reynisdrangar Felsspitzen am Horizont. Der starke Dauerwind und extreme Böen machen die Langzeitbelichtungen zu einer großen Herausforderung. Auch hier sehen wir Papageitaucher an der Felskante.
Nach 13 Uhr fahren wir zum schwarzen Strand Reynisfjara auf der anderen Seite der Bucht. Im Restaurant machen wir eine Pause bei Kaffee und leckeren Kuchen bevor wir uns an den Strand begeben. Der Ort ist gut besucht. Der Parkplatz ist fast voll.
Trotz Sonnenschein herrschen starke Winde. Der Hochwasserstand und die Wellegen versperren den Zugang zum letzten Teil des Strandes. Wir beschliessen nochmals ins Café zu gehen und zu warten, bis das ablaufende Wasser den Zugang zum Strand möglich machen wir. Eine Stunde später versuchen wir es erneut und müssen feststellen, dass es immer noch nicht klappt. Daher bauen wir unsere Stative an der Basaltfelskante auf und fotografieren die Reynisdrangar Felsspitzen bei Langzeitbelichtung von da aus.
Danach kehren wir ins Hotel zurück. Um 22:45 brechen wir wieder zum Schwarzen Strand auf und können nun ungehindert auf den letzten Teil des Strandes gelangen. Der Himmel ist komplett wolkenfrei. Intensive lila und orange Farben zeigen sich am Himmel über den Felsspitzen. Auf Grund des aufsteigenden Wassers beobachten wir regelmässig die Wellen. Bevor wir am Strand eingeschlossen werden, kehren wir nach Mitternacht zum Auto zurück. Der späte Ausflug war ein voller Erfolg.
21.6.2021 / Vik – Fagradalsfjall Vulkan – Keflavik
Das Wetter hat sich über Nacht 180° gedreht und erwartet uns bereits morgens mit stürmischen Winden und Regen. Diese Bedingungen begleiten uns auf der ganzen 240 km Fahrt von Vik nach Keflavik. Daher skippen wir alle unterwegs geplanten Fotostopps … wie Skogafoss, Seljalandsfoss, u.a.
Nach einem kurzen Stopp in Selfoss fahren wir weiter entlang der Südküste in Richtung Grindavik. Trotz der widerlichen Bedingungen machen wir einen Stopp am Fagradalsfjall Vulkan. In strömendem Regen wandern wir mit Fotoausrüstung zur Lavazunge, die sich durch das Natthagi Tal in Richtung Strasse 427 schiebt. Sie befindet sich nur noch ca. 1.5 km von der wichtigen Verbindungsstraße entfernt und wird diese in wenigen Wochen wohl erreichen und die Straßenverbindung unterbrechen.
Die schwarze, düstere und dampfende Walze ist sehr beeindruckend. Nach der Rückkehr zum Auto fahren wir weiter zu unserem Hotel in Keflavik. Nun heisst es durchnässte Kleider und Schuhe trocknen.
Vor dem Abendessen machen wir eine Bildbesprechung und danach geniessen wir das letzte gemeinsame Abendessen in einem lokalen Restaurant. Ein möglicher Ausflug zum Sonnenuntergang am Leuchtturm macht bei dem schlechten Wetter kein Sinn. Mit einem Drink in der Bar des Hotels beschliessen wir den Tag.
22.6.2021 / Abschied
Heute endet diese Fotoreise durch den Süd-Osten Islands.