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Fotoreise Island Fantastischer Norden

11.9.2021 / Anreise – Reykjavik

Die Teilnehmer/innen treffen heute am späten Nachmittag am Flughafen in Reykjavik ein. Gemeinsam fahren wir mit unserem Kleinbus ins Hotel im Zentrum der isländischen Hauptstadt.

Nach dem Abendessen fahren wir hinaus zum Grotta Leuchtturm und wollen mögliche Polarlichter beobachten. Die Vorhersagen des Aktivitätslevels und der Wolkenabdeckung könnten eine Sichtung des Naturphänomens möglich machen. Die Wolkendecke ist dafür aber leider viel zu dick.

Doch im Süden ist der nach 9 Tagen wieder erwachte Vulkan Fagradalsfjall deutlich zu sehen. Die orange Lava erleuchtet die Rauchsäule und die darüberliegenden Wolken. Wir fahren auf die andere Seite der kleinen Halbinsel um auch die Spiegelung im Meer fotografisch einfangen zu können.

Bild: Elke Renner

12.9.2021 / Reykjavik – Hvammstangi

Der heutige Tag ist schnell erzählt. Bereits beim Verlassen Reykjaviks auf der Fahrt nach Norden setzt starker Regen und noch stärkerer Wind ein. In Borgarnes entscheide ich, dass der geplante Fotostopp im 50 km entfernten Reykholt am Hraunfossar Wasserfall nicht wirklich Sinn macht. Daher fahren wir ohne Stopp bis zur großen N1 Tankstelle kurz vor Hvammstangi und machen da unsere Mittagspause.

Nach unserer frühen Ankunft im Gästehaus dürfen wir bereits die Zimmer beziehen. Trotz leichtem Regen fahren wir zum nahegelegenen Kolufossar Wasserfall. Wind und Regen erschweren die Langzeitbelichtungen.

Nach dem Fotostopp fahren wir zum Abendessen zurück in unsere Unterkunft.

13.9.2021 / Vatnsnes Halbinsel – Hvitserkur

In der Hoffnung auf schöne Morgenfarben am Wasserfall fahren wir heute früh zum Sonnenaufgang zum Kolufossar. Erst nach dem Sonnenaufgang werden einige Wolken angestrahlt.

Heute wollen wir die Halbinsel Vatnsnes umrunden und einige Fotostopps anfahren. Nach einem kurzen Halt in Hvammstangi erreichen wir den Leuchtturm Skardsviti. Zu Beginn zeigen sich schöne Wolkenstrukturen über dem Leuchtturm. Diese werde aber immer mehr durch dunkle Regenwolken ersetzt. Auf dem Rückweg zum Auto beginnt es zu regnen.

Unser nächster Fotostopp ist der Schafspferch. Hier werden im Herbst die zusammengetriebenen Schafe nach Besitzern sortiert. Leider wird der Pferch immer noch renoviert und ist aktuell kein besonders attraktives Fotomotiv.

Als wir die Spitze der Halbinsel erreichen, hört der Regen auf und wir machen eine Wanderung zum Strand, wo sich Robben befinden. Entlang der Halbinselküste gibt es einige Robben-Kolonien. In Havmmstangi befindet sich ein Robben Zentrum. Die Robben liegen faul auf den Felsen bei Illugastadir.

Nach Plan wäre nun eine Mittagszeit angesagt, bevor wir der Ostküste entlang zum Hvitserkur Basaltfelsen und dann weiter zur Unterkunft fahren würden. Doch das kleine Restaurant hat bereits geschlossen. Vor zwei Wochen hatten wir mit der ersten Reisegruppe leckere isländische Lammsuppe gegessen. Wir fahren daher zum Essen zurück nach Hvammstangi. Wegen anhaltendem Regen kehren wir nachher ins Hotel zurück.

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg zum Hvitserkur. Wir wollen den Felsen von der goldenen Stunde bis nachts mit möglichem Polarlicht fotografieren. Trotz schöner Wolkenstrukturen bleiben die Sonnenuntergangsfarben schwach. Das Polarlicht ist hinter Wolken sichtbar. Wir bleiben bis gegen 23 Uhr und fahren dann zurück ins 40 km entfernte Gästehaus.

14.9.2021 / Hvammstangi – Akureyri

Heute steht die längste Tagesfahrt unserer Fotoreise auf dem Programm. Wir nehmen nicht die direkte Strecke auf der N1 Ringstraße nach Akureyri sondern folgen der Küste.

Nach ca. einer Stunde Fahrt machen wir einen Versorgungsstopp in Blönduos und fahren weiter nach Varmhalid. Wir checken die alte Holzkirche, welche wir dann auf dem Rückweg zum Sonnenaufgang fotografieren werden.

Nördlich von Varmhalid liegt der gut erhaltene Torfbauernhof Glaumbaer. Er gibt einen sehr guten Eindruck wie viele Isländer noch bis in die Mitte des 20 Jahrhunder gelebt hatten. Kurz vor dem Ort Hofsos machen wir einen längeren Fotostopp bei der Grafarkirkja. Sie liegt ganz alleine in der Landschaft vor dem tollen schneebedeckten Berpanorama. Es handelt sich um die älteste erhaltene Kirche Islands aus dem 17. Jahrhundert.

Das Wetter wechselt zwischen leichtem Regen, Bewölkung und auch Sonnenschein …. die typischen, isländischen Wetterbedingungen. Gegen 16 Uhr erreichen wir den Ort Siglujördur an der Nordspitze der Halbinsel. Der alte Fischerort ist bekannt für seine schöne Lage und die farbigen Häuser.

Von hier sind es nur noch 93 km bis zu unserer Unterkunft ausserhalb von Akureyri. Ohne weiteren Stopp erreichen wir das Ziel gegen 18 Uhr. In der Nacht halten wir nach Polarlicht Ausschau. Hinter Wolken können wir leichtes Grün feststellen. Es lohnt sich aber nicht wirklich.

15.9.2021 / Akureyri – Laufas – Godafoss – Laugar

Bereits um 5 Uhr machen wir uns auf den Weg zum alten Torfbauernhof Laufas. Er ist unser Vordergrund für den Sonnenaufgang. Bis kurz vor Sonnenaufgang ist der Himmel jedoch wolkenlos. Kurz vor und nach dem Sonnenaufgang bilden sich über den Hügeln hinter dem Hof kleine Wolken, die auch noch von der Sonne angestrahlt werden.

Rechtzeitig zum Frühstück sind wir zurück im Hotel. Danach fahren wir nach Grenavik. Dieser kleine Fischerort liegt wunderschön am Ufer des Fjords. Das gelbe, alte Fischerhäuschen ist ein beliebtes Fotomotiv. Über die N1 Ringstrasse fahren wir in Richtung Osten und besuchen die kleine, weisse Kirche Halskirkja über dem Tal. Strahlender Sonnenschein begleitet uns heute den ganzen Tag.

Unser erster Stopp am Godafoss dient dem Scouting. Gemeinsam besuchen wir alle Viewpoints entlang der Felskanten auf der Ost und Westseite des Wasserfalles. Danach fahren wir in unsere Unterkunft in Laugar.  Um 18 Uhr brechen wir zum Sonnenuntergang auf. Im Ort besorgen wir uns noch unser Abendessen für ein Picknick am Wasserfall. Wir wollen nach dem Sonnenuntergang vor Ort bleiben und auf Polarlicht hoffen.

Der Sonnenuntergang zeigt wenige Farben. Dafür ist das Polarlicht, welches so gegen 22 Uhr erscheint, sehr beeindruckend. Zufrieden kehren wir nach Mitternacht ins Gästehaus zurück.

 

16.9.2021 / Godafoss – Aldeyjarfoss

Die Aussicht auf einen schönen Sonnenaufgang ist nicht schlecht. Daher fahren wir bereits um 5 Uhr zum 13 km entfernten Godafoss. Bereits beim Aufstellen der Stative färben sich die Wolken in Rot, Rosa und Orange. Rings um uns herum explodieren die Farben. Dies ist einer der tollsten Sonnenaufgänge, die ich je erleben durfte.

Nach dem Frühstück im Hotel fahren wir wieder zum Godafoss und biegen in die Schotterpiste 842 in Richtung Hochland ab. Nach ca. 40 km Schotterpiste – am Beginn der Hochlandpiste F26 – befindet sich der Aldeyjarfoss. Das letzte Stück des Weges ist sehr holprig und verlangt ein hohes 4×4 Fahrzeug.

Der Aldeyjarfoss ist ein Wasserfall im isländischen Hochland. Er liegt am nördlichen Ende der Sprengisandsleið. Der Wasserfall erweist sich als sehr reizvoll wegen des Kontrastes zwischen den ihn umrahmenden schwarzen Basaltsäulen und dem schäumenden weißen Wasser (Wikipedia).

Neben uns finden noch einige weitere Besucher den Weg zu diesem beeindruckenden Wasserfall. Unseren Plan, bis zum Sonnenuntergang zu bleiben, wird vom einsetzenden Regen zunichte gemacht und wir fahren zurück in die Unterkunft.

17.9.2021 / Husavik – Walbeobachtung

Heute morgen prasselt Regen an unsere Fenster und der Wind ist ganz schön stark. Heute ist eine der kürzesten Distanzen zum Tagesziel zurückzulegen. Von Laugar nach Husavik sind es nur 40 km. Unterwegs stoppen wir bei dem renovierten und gut erhaltenden Torfbaurernhof Grenjadarstadur. Wegen dem starken Regen fahren wir jedoch weiter nach Husavik.

Nachmittags ist die Walbeobachtungs-Tour im Fjord geplant. Unser Ausflug wird auf Grund der schlechten Wetterbedingungen abgesagt und wir nutzen die Zeit die Umgebung von Husavik zu erforschen. Danach fotografieren wir im Hafen der Kleinstadt.

Abends und in der Nacht klart der Himmel nicht auf und wir gehen heute nicht auf Polarlichtjagd.

18.9.2021 / Husavik Whale Watching – Hafragilsfoss – Dettifoss – Selfoss

Die Wetterbedingungen sind heute morgen deutich besser. Es herrscht Windstille und die Sonne scheint … die idealen Bedingungen für das verschobene Whale Watching. Um 9:45 h verlässt unser Boot Faldur den Hafen und wir fahren in den großen Fjord. Der Ausflug dauert ca. 3 Stunden. Nach etwas mehr als einer Stunde entdecken die Guides einen Minkwal, den wir zusammen mit anderen Schiffen verfolgen. Der Wal taucht immer nur kurz auf und taucht dann wieder ab.  Nach 2 Stnden fahren wir wieder in Richtung Husavik. Kurz vor dem Ziel taucht der Minkwal in der Nähe des Bootes auf und ermöglicht bessere Aufnahmen.

Nach der Ankunft fahren wir direkt weiter in Richtung Norden zur Asbyrgi.  Auf Grund der eingeschränkten Zeit durch den Walbeobachtungsausflug fahren wir nicht in den Nationalpark und fahren weiter zum Hafragilsfoss und danach zum Dettifoss. Währen die Gruppe den Dettifoss fotografiert, wandere ich zum 25 min. entfernten Selfoss. Trotz vieler Besuche der Gegend hatte ich noch nie die Gelegenheit diesen 3. Wasserfall am Jökulsa Fluß zu besuchen. Er ist sehr schön und ich werde einen Besuch am Selfoss in Zukunft im Programm einschliessen

Vom Dettifoss zu unserer Unterkunft sind es nur noch 35 km auf Schotterpiste. Unser Hotel befindet sich in totaler Abgeschiedenheit in einer Steinwüste. Wir versorgen uns selbst und können in der Küche unser Abendessen selbst „kochen“.

Die Lage des Hotels ermöglicht Polarlichtbeobachtung ohne jegliche Lichtverschmutzung. Gegen 23 Uhr tauchen die ersten grünen Streifen am Himmel auf. Nachdem ich mehrmals vorher den Himmel gecheckt hatte, konnte ich die Weckversuche der Teilnehmer/innen beim Start des Naturphänomens nicht hören. Schön, dass alle Reiseteilnehmer aber tolle Fotos schiessen konnten.

19.9.2021 / Grimstunga – Studlagil Canyon

Unser Frühstück erhalten wir im 8 km entfernten Hof  zu dem unser Hotel gehört. Danach fahren wir gleich weiter in Richtung Osten. Nach einigen Kilometern Fahrt biegen wir auf die alte Ringstraße, die nun 901 heisst. Wir stoppen im Hof Mödrudalur.

Mitten im „Nirgendwo“ in der Wildnis Islands finden Sie die höchstgelegene bewohnte Farm Islands Möðrudalur á Fjöllum – Möðrudalur in Öræfi auf 469 Metern (1.539 ft) über dem Meeresspiegel. Es ist, als ob Sie eine Oase betreten, nachdem Sie durch die raue Wildnis Islands gefahren sind.

In Möðrudalur gibt es seit der Besiedlung Islands eine Farm und in früheren Zeiten befand sich hier eine der führenden Farmen Islands. Wichtige Kreuzungen waren in dieser Gegend, der Weg der Bischöfe und der Weg von Sámur, aber Sie können über Sámur in der Saga frysgoða der Wikinger-Saga Hrafnkel lesen – die Geschichte von Hrafnkell, dem Priester von Frey.

Möðrudalur, das sich nördlich des Vatnajökull-Gletschers befindet, wird in anderen Sagen erwähnt, z. in der Saga von Grettir dem Starken (ca. 996 – ca. 1040), von der ich Ihnen in anderen Reiseblogs erzählt habe.

Grettir war ein kriegerischer Wikinger, der fast 20 Jahre lang ein Gesetzloser in Island war. Während seiner Gesetzlosigkeit lebte er an mehreren Orten in Island und einen Sommer lang hielt er sich draußen auf der Möðrudalsheiði-Heide und an anderen Orten in der Umgebung auf.

Nördlich der Farm in Möðrudalur wurden einige alte Farmruinen entdeckt, die als geschützt erklärt wurden. Das Ackerland hier bei Möðrudalur ist eines der umfangreichsten des Landes. (Quelle: www.guidetoiceland.is).

Auf dem Hof leben zwei junge Polarfüchse, welche nach dem Abschuss des Muttertieres hier abgegeben wurden. Sie werden nicht von Hand aufgezogen sondern mit Futter versorgt und leben frei. Die Bäuerin erzählt, dass diese immer noch wilden Tiere eines Tages wieder in die Wildnis verschwinden werden und dort sich auch wieder zurecht finden werden. Die beiden tollen herum und wir können sie aus kurzer Entfernung fotografieren.

Auf der Weiterfahrt besuchen wir den Hof Saenautasel. Er liegt in einer idyllischen Hügellandschaft am Ufer eines kleinen Sees. Hier lebten Menschen noch bis 1943.  Heftige Windböen beinträchtigen erheblich das Fotografieren.

Nach ca. 20 km Schotterpiste erreichen wir wieder die neue Ringstrasse N1 und 3 km weiter unsere Unterkunft.

Nach der kurzen Mittagspause fahren wir zum Studlagil Canyon. Es ist uns bewusst, dass die Location im Nachmittagslicht sehr schwer zu fotografieren sein wird. Da wir abends auf Polarlichtjagd gehen wollen, ist dies aber der einzig mögliche Zeitpunkt. Vom Parkplatz auf der Ostseite des Canyons wandern wir ca. 2.5 km zu den berühmten Basaltsäulen. Das typische blaugrüne Wasser fehlt im Moment, da aus dem flußaufwärts gelegenen Staudamm viel Wasser abgelassen werden muss. Ein imposantes Naturbauwerk!

Auf dem Rückweg zum Parkplatz machen wir noch einen kurzen Stopp beim Studlafoss. Das Wasser stürzt über die Basaltwand des Canyons.

Um  21 Uhr fahren wir zur Polarlichtjagd zum Hof Saenautasel und warten bei weitgehend wolkenfreiem Himmel auf Polarlicht. Es ist beinahe Vollmond und der Mond hellt die Umgebung auf. Es zeigt sich aber kein Polarlicht und gegen Mitternacht kehren wir ins Hotel zurück.

20.9.2021 / Studlagil – Myvatn

Heute fahren wir von unserem östlichsten Punkt wieder nach Westen. Doch vorher besuchen wir den Rjukandi Wasserfall, der nur ein paar Kilometer entfernt an der N1 Ringstrasse liegt. Das Wasser fällt in mehreren Stufen ins Tal. Der Wasserfall hat eine Höhe von 93 m bei einer Breite von 11 m.

Ohne weitere Fotostopps erreichen wir die Myvatn Region. Diese vulkanisch sehr aktive Region bietet viele geothermische Felder. Wir fahren hoch ins Krafla Gebiet und besuchen den Viti Krater mit dem grün-blauen Kratersee.

Auf der anderen Seite der Ringstrasse befinden sich die geothermischen Felder von Hverier. Geysire, blubbernde Löcher, farbige Böden und dampfende Felder bieten attraktive Fotomotive.

Unterwegs erhalte ich einen Anruf von unserem Super Jeep Tour Partner. Die Tagestour zum Askja Vulkan von morgen wird wegen schlechtem Wetter mit Wind in Sturmgeschwindigtkeit leider abgesagt.

Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel direkt am Myvatn See. Gegenüber befindet sich eine kleine Halbinsel mit vielen Pseudokratern … eine ideale Topologie für Polarlichtfotografie. Nach dem Abendessen beziehen wir unsere Positionen auf den Hügeln und warten auf das Nordlicht. Der vorerst freie Sternenhimmel wird zunehmend von Wolken verdeckt. Da die Chancen auf tolles Polarlicht schwinden, kehren wir gegen Mitternacht ins Hotel zurück. Später sind ganz schwache grüne Felder am Himmel sichtbar. Wir gehen aber nicht mehr raus.

21.9.2021 / Myvatn

Die Temperaturen sind in den letzten Tagen konstant gesunken. Daher fällt über Nacht auch der erste Schnee und setzt sich auf den umliegenden Hügeln und Bergen als feiner Zuckerguss nieder. In Myvatn  fällt er in Form von Schneeregen. Dies soll auch den ganzen Vormittag so bleiben. Daher nutzen wir die Zeit bis zum Mittagessen für Bildbearbeitung im Hotel.

Auf der Fahrt zur Mittagspause in Reykhalid fotografieren wir die wunderschönen Herbstfarben des Mooses und der kleinen Büsche in den Lavafeldern. Wie angekündigt wird das Wetter besser und wir besuchen einige der landschaftlichen Highlights in der Region. Unser erster Stopp ist die Höhle Grjótagjá

Die Grjótagjá ist eine Höhle mit kleinem See in Island. Sie liegt südöstlich von Reykjahlíð in der Nähe des Sees Mývatn an der Landstraße Nr. 860, direkt auf der hier sogar an der Oberfläche sichtbaren geologischen Verwerfungszone zwischen den Kontinentalplatten von Amerika und Europa (Wikipedia).

Von hier ist es nicht weit zum Vulkankrater Hverfjall.

Der Tuffring Hverfjall (auch Hverfell) gehört zum Vulkansystem der Krafla im Norden Islands beim See Mývatn.

Er bildete sich vor etwa 2500 Jahren in gewaltigen Wasserdampfexplosionen, die ausgelöst wurden, als heißes Magma auf Grundwasser stieß. Die Lava ist durch Wasserdampf glasig erstarrt. Am Rande einer mächtigen Wasserdampfsäule, in der nichts absinken konnte, rieselte vulkanisches Lockermaterial herab, das diesen Ring von 1 km Durchmesser und 90–150 m Höhe bildete. Viele der unzähligen Lagen entstanden durch pyroklastische Ströme. Das Volumen des ausgeworfenen Materials betrug insgesamt ca. 250 Mill.

Auf der Erde existieren nur wenige Krater dieses Typs. Der etwas kleinere Lúdent liegt etwa 4 km südöstlich des Hverfjall. Andere Beispiele sind der Diamond Head und der Koko Head auf Hawaii oder einige Exemplare im Fort Rock Basin in Oregon, USA.

Der Ringwall des Hverfjall kann auf zwei markierten Wanderwegen bestiegen werden. Diese dürfen nicht verlassen werden, um diese empfindliche geologische Tuff-Formation nicht zu zerstören (Wikipedia).

Wir steigen den Pfad hinauf zum Kraterrand. Der nun aufkommende Sturm fegt mit Windgeschwindigkeiten von 100 km/h über die Kraterkante. Der Blick in den riesigen Krater und auf die umliegenden Lavafelder und Berge ist fantastisch. Panoramafotografie bietet sich an, um die Weite des runden Kraters im Bilde festzuhalten.

Nach dem Abstieg zum Parkplatz setzt erneut Regen ein. Bei heftigem Sturm, der unseren hohen Kleinbus ganz schön ins Wanken bringt, fahren wir zurück zum Hotel.

Das schlechte Wetter soll auch in der Nacht anhalten und trotz hoher Polarlicht-Aktivität den Blick auf den „grünen Himmel“ verwehren. Beobachtungschecks in der Nacht bestätigen diese Vorhersage.

 

22.9.2021 / Myvatn – Varmahlid

Heute wieder kein grandioser Sonnenaufgang. Es ist aber sehr kalt geworden. Die frühmorgendliche Temperatur ist hier am Myvatn-See um den Nullpunkt. Die Fensterscheiben unseres Buses sind mit einer Eisschicht überzogen. Vor der Abfahrt lasse ich die Drohne über die Pseudokrater-Landschaft direkt vor unserem Hotel fliegen. Deutlich sind die vulkanischen Ursprünge erkennbar.

Toller Sonnenschein begleitet uns bis Akureyri. Nach der Durchfahrt des 7.5 km langen Tunnels erwartet uns ein bedeckter Himmel auf der anderen Seite. In einem Seitental bei Akureyri  besuchen wir die sehr schöne Holzkirche „Saurbærkirkja“. Wir fahren danach zurück nach Akureyri, wo wir nach einem Fotostopp in der Stadt unsere Mittagspause machen.

Die Landschaft zwischen Akureyri und Varmahlid ist sehr abwechslungsreich. In der Nacht sind die Spitzen der Berge mit einer weissen Schneeschicht überzogen worden. Wir folgen Tälern und überqueren mehrere Pässe. Bei einem Canyon kurz vor Varmahlid fotografieren wir die mystische Landschaft. Leichter Schneefall setzt ein.

In Varmahlid angekommen beziehen wir unsere Hotelzimmer und fahren danach noch  kurz zum Reykjafoss Wasserfall. Wir scouten die Fotolocation als möglichen Sonnenuntergangs- oder Sonnenaufgangs-Spot.

Nach dem Abendessen entscheiden wir uns für die Viðimýrarkirkja als Sonnenuntergangslocation. Zunehmende Wolkenbänke verhindern das Aufkommen von Farben am Himmel während der blauen Stunde.

Wie jede Nacht checken wir den Himmel für Polarlichter. Gegen 23 Uhr ist ein kleiner grüner Fleck sichtbar und auf den Testaufnahmen zu erkennen. Doch kurz danach verdecken Wolken den Blick auf den Himmel.

23.9.2021 / Varmahlid – Gardur

Um 5:45 Uhr fahren wir erneut zum 8 km entfernten Reykjafoss. Wir erleben einen grandiosen Sonnenaufgang. Während auf der Sonnenseite die Farben rot und orange leuchten, sind es zarte lila und magenta Farbtöne auf der anderen Seite.  Um 8 Uhr sind wir fürs Frühstück wieder im Hotel.

Gegen 10 Uhr machen wir uns auf die letzte längere Fahrt entlang der N1 Ringstrasse zurück nach Keflavik in der Nähe des Flughafens. Wenige Kilometer hinter Varmahlid fotografieren wir einen sehr schönen Schafspferch. In solchen Einrichtungen werden die Schafe nach dem Abtrieb von den Weiden im Hochland sortiert und von den Bauern für den Winter in den Stall gebracht.

Danach setzt heftiger Regen und mit zunehmender Fahrzeit auch stürmischer Wind ein. Alle geplanten Fotostopps entlang der Route müssen wir stornieren. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir die letzte Unterkunft dieser Reise in Gardur.

24.9.2021 / Reykjanes – Fagradalsfjall Vulkan

In der Hoffnung auf ein paar Lavaströme in der Dunkelheit fahren wir um 2:30 Uhr zum Fagradalsfjall Vulkan im Süden der Reykjanes Halbinsel. Der Plan sieht vor, dass wir in der Dunkelheit, der Dämmerung und zur Sonnenaufgangszeit den Vulkan fotografieren. Gegen 3 Uhr sind wir startklar am Parkplatz für die 1.30 h Wanderung hinauf zum Vulkan. Es beginnt leicht zu regnen und zu schneien. Ein paar Wanderer kommen uns entgegen. Sie teilen uns mit, dass absolut keine fliessende, rot-orange Lava zu sehen ist. Daher entschliessen wir uns umzukehren und fahren zurück ins Hotel für ein paar Stunden zusätzlichen Schlaf.

Wir frühstücken danach gemütlich in der Unterkunft und beginnen um 10:00 Uhr unsere Tagestour  zum Vulkan. Vom unteren Parkplatz wandern wir den Trail „C“ hinauf zum Viewpoint. Das Wetter ist sehr schön und fast windstill. Daher kann ich auch die Drohne fliegen lassen. Trotz der fehlenden vulkanischen Aktivität ist die Szenerie einmalig. Die riesigen Lavaausflüsse und der gelbgrünliche Krater sind beeindruckend. Wir verbleiben ca. 1.5 Stunden vor Ort und steigen dann wieder hinunter ins Tal. Hier besuchen wir die Lavazunge im Natthagi Tal und wandern zurück zum Auto.

Bei einem leckeren Abendessen in Keflavik lassen wir diese tolle und erlebnisreiche Reise ausklingen.

25.9.2021 / Rückreise

Heute heisst es Abschied nehmen. Um 4 Uhr in der Früh machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Von da geht es zurück nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.