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Fotoreise Island Polarlicht (Golden Circle)

15.01.2023 / Anreise

Die Anreise der Teilnehmer*innen erfolgt individuell. Gegen 18:00 Uhr treffen wir uns alle in der Bar unseres Hotels für einen Welcome Drink. Danach gehen wir zum Abendessen im lokalen Restaurant. Bereits vor dem Restaurant zeigt sich ein tiefer Polarlichtbogen am Himmel.

Nach dem Essen zeigen die Testaufnahmen das Grün deutlich am Himmel und wir fahren zu unserer geplanten Fotolocation in der Nähe. Bei der Ankunft tanzt das Polarlicht bereits am Himmel und wir beginnen, dieses einmalige Schauspiel in Einzelbild und Zeitraffer Videos einzufangen.

Für mich ist es die 6. Nacht in Folge mit erfolgreicher Polarlichtsichtung. Die heutige Show am dunklen Himmel ist für mich eine der intensivsten und stärksten Aurora Sichtungen. Immer wieder zeigen sich neue Formen und Figuren in allen Himmelsrichtungen und auch senkrecht über uns.

Nach über 3 Stunden Fotografieren fahren wir trotz anhaltender Aktivität zurück ins Hotel und feiern die erfolgreiche Jagd bei einem Drink in der Bar.

16.01.2023 / Gardur – Reykjavik – Golden Circle – Gullfoss

Nach der langen Polarlichtjagd-Nacht lassen wir es heute etwas ruhiger angehen. Nach dem Frühstück treffen wir uns um 10:00 Uhr zu einer Einführungs-Schulung und verlassen das Hotel gegen 11:00 Uhr. Bei schönstem Sonnenschein und eisigen Temperaturen von bis zu -17º C fahren wir über Reykjavik und Selfoss in den Golden Cirlcle. Unser Hotel ist in unmittelbarer Nähe zum Wasserfall Gullfoss.

Nach dem Einchecken im Hotel fahren wir zum Gullfoss und wollen die Location für den geplanten Nachtausflug prüfen. Die schöne Abendstimmung können wir auch noch im Bilde festhalten. Der komplett vereiste Wasserfall ist wunderschön anzuschauen. Dies ist auch ein Indiz für die in den letzten Wochen extrem tiefen Temperaturen von bis zu -23º C.

Nach dem Abendessen zeigen die ersten Testaufnahmen schwaches Polarlicht am Horizont. Wir packen unsere Fotoausrüstung und fahren zum Parkplatz des Gullfoss. Wir sind ganz alleine vor Ort und bleiben bis nach Mitternacht. Das Polarlicht ist deutlich zu sehen … es bleibt aber im Vergleich zum Vortag eine bescheidene Darbietung …

17.01.2023 / Abenteuer Tag

Heute ist ein etwas anderer Tagesablauf geplant. Ingi, ein Super Jeep Guide aus Reykjavik, holt uns um 09:00 Uhr am Hotel ab und wir wollen versuchen, das Geothermie Gebiet im Kerlingarfjöll Gebirge mitten im Hochland zu erreichen. Niemand kann uns sagen, wie die Verhältnisse in Bezug auf Wege oder Wetter im Hochland sind, da die Kjölur F35 Route seit Wochen für den normalen Verkehr gesperrt ist. Bei schönstem Wetter machen wir uns auf den Weg und erreichen nach ca. 30 min. Fahrt den Blaufell Berg. Hier machen wir unseren ersten Stopp. Während wir den grünlichen Gletscherfluss und die „kitschigen“ Wolken in Rosa fotografieren, lässt Ingi Luft aus den mächtigen Reifen. Damit kriegen wir mehr Auflagefläche und das Spezialfahrzeug kann besser auf dem Schnee fahren.

Die Temperaturen sinken bis auf -11º C. Leichter Nebel und Wind mit Schneeverwehungen verschlechtern  plötzlich die Sicht. Daher machen wir unseren nächsten Stopp erst nach der Abzweigung nach Kerlingarjöll am Gygjarfoss. Kurz nach unserer Ankunft heben sich die Nebelwolken und wir können den sonst imposanten – aber jetzt fast komplett zugefrorenen – Wasserfall bei sanftem Morgenlicht fotografieren. Der Wind ist abgeklungen und ich kann auch die Drohne für Aufnahmen losschicken.

Wir bleiben etwa 45 min. hier. Gegen Ende zieht der Nebel wieder über die Landschaft. Wir fahren weiter. Das Fahrzeug fährt sich oft im tiefen Schnee fest. Doch Ingi hat immer wieder die richtige Lösung bereit die Fahrt fortzufahren. Wir erreichen das Camp in Kerlingarfjöll am frühen Nachmittag. Hier, wo sich im Sommer viele Touristen zum Wandern aufhalten, ist im Winter alles geschlossen.

Wir folgen der Straße weiter um nach weiteren ca. 6 km zu dem Parkplatz im Geothermie Gebiet zu gelangen. Doch nach ca.1 km bleibt der Bus im schmierigen Schnee stecken. Alle Versuche misslingen, um die Weiterfahrt zu ermöglichen. Kleinere, leichtere Superjeeps würden es sicher schaffen. Doch unser bequemer 18-Plätzer Bus ist zu lang und zu schwer. Daher drehen wir um und fahren zurück. Unterwegs wechselt das Wetter zwischen dichtem Nebel und komplett freier Sicht. Wenn möglich machen wir Fotostopps und fangen die wundervolle Hochlandlandschaft ein. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir wieder das Hotel. Ein abenteuerlicher, spannender und fotografisch wertvoller Ausflug ist damit zu Ende.

Auf Grund des morgigen Ausfluges und des heutigen, langen Tages beschliesse ich, dass wir den Nachthimmel  bis ca. 22:00 Uhr vom Hotel aus beobachten und dann entscheiden, ob wir zum Gullfoss fahren. Bei meinem letzten Check gegen 22:00 Uhr steht plötzlich ein riesiger Polarlichtbogen am Himmel. Spontan wird der Parkplatz vor dem Hotel unsere Fotolocation. Der Bogen löst sich nach kurzer Zeit in Formen und Figuren auf und das Nordlicht beginnt wieder mit hoher Intensität zu tanzen. Was für ein atemberaubendes Schauspiel in der 8. Polarlicht in Folge!!

18.01.2023 / Bruarfoss – Geysir

Bereits um 08:30 Uhr brechen wir heute auf. Vor dem Hotel ist immer noch Polarlicht über uns am Himmel deutlich zu sehen. Wir fahren ca. 23 km zu dem Parkplatz vom Bruarfoss Wasserfall. Bei unserer Ankunft zeigt die Temperaturanzeige im Auto eisige -17 º Celsius an. Warm verpackt machen wir uns auf die ca. 1 stündige Wanderung zum Wasserfall. Der Weg ist im festgetretenen Schnee gut markiert und lässt sich auch ohne Spikes begehen. Die verschneite Landschaft ist wunderschön. Der Himmel ist wolkenlos und ein intensives Orange von der aufgehenden Sonne zeigt sich am Horizont.

Wir sind fast 1.5 Stunden vor Ort und fotografieren den tollen Wasserfall aus verschiedenen Perspektiven. Wir sind ganz alleine. Den ursprünglichen Plan mit Stiefeln mitten im Wasser vor dem Wasserfall zu fotografieren lassen wir fallen, weil die steile Böschung hinunter ins Tal eisig und mit viel Schnee bedeckt ist.

Nach der Wanderung zurück zum Auto fahren wir zum Geysir Info Center und machen unseren Mittagsstopp, wo wir uns auch aufwärmen können. Die Temperaturen sind immer noch -14º C. Danach verbringen wir die Zeit bis zum Sonnenuntergang am Geysir, wo wir einige hohe Ausbrüche des Geysirs „Strokkur“ fotografieren können.

Heute Abend sind die Voraussetztungen für eine weitere erfolgreiche Polarlicht-Nacht sehr gut. Aktivität ist als sehr hoch angekündigt und der Himmel bleibt frei. Doch alle Testaufnahmen zeigen nur einen schwachen grün/roten Schimmer am Horizont. Ich checke den Himmel regelmässig bis nach Mitternacht.

19.01.2023 / Geysir – Thingvellir

Wir wollen den heutigen Tag nochmals für einen Fotoausflug nutzen, da ab Freita das schlechte Wetter über Island ziehen soll. Der isländische Wetterdienst hat auf Grund der möglichen heftigen Regenfälle, dem schnellen Tauwetter und den erwarteten Überflutungen das ganze Land mit einer Wetterwarnung überzogen.

Um 09:30 Uhr fahren wir zum nahegelegenen Geysir. Wir erleben einen farbigen, tollen Sonnenaufgang und warten bis die Sonne  über den Horizont steigt und versuchen den ausbrechenden Geysir mit einem Sonnenstern im Bilde festzuhalten. Die bissige Kälte mit immer noch -14º C erschwert das Warten zwischen den Geysirausbrüchen. Die Zeit vergeht im Fluge und nach zwei Stunden fahren wir weiter in Richtung Nationalpark Thingvellir.

Wir machen unsere Mittagspause in Laugarvatn und erreichen unser Tagesziel so gegen 13:30 Uhr. Wir besuchen zuerst den Oxarafoss. Der komplette Wasserfall ist unter Eis und Schnee verborgen … Man kann das Fliessen des Wassers unter der Bedeckung hören. Wir erforschen die Umgebung im Fahrzeug und stoppen beim Visitor Center, wo man auf einer Aussichtsplattform einen hervorragenden Blick auf den Riss der Kontintentalplatten (Amerika, Europa) hat.

Vor der Rückfahrt trinken wir einen Kaffee im Visitor Center und machen uns danach auf den Heimweg. Unterwegs stoppent wir bei einer Pferdeherde am Wegesrand. Die Temperaturen sind über den Tag um über 11º C angestiegen und sind nun -3º C. Diese Entwicklung und die aufziehenden Wolken deuten bereits auf das angekündigte schlechte Wetter.

Nachts bleibt die Wolkendecke über uns und ich beende den Polarlicht Watch nach 22:00 Uhr. Trotzdem öffnet sich nach Mitternacht die Decke und einer der Teilnehmer kann ein schwaches Polarlicht über dem Hotel fotografieren.

20.01.2023 / Faxifoss

Über Nacht erreicht der angekündigte Wetterumsturz Island. Die Temperatur steigt über 20 Grad (!!)  auf +5º C. Die Erwärmung ist mit heftigen Niederschlägen verbunden. Die Kombination von Regen und Schmelzwasser überflutet Straßen und Felder.

Trotzdem fahren wir am späten Morgen zum Faxifoss und fotografieren den imposanten Wasserfall. Zum Mittagessen haben wir einen Tisch im Restaurant im Gewächshaus Friedheimar gebucht. Hier erfahren wir alles über den Anbau der Tomaten im Gewächshaus und können die leckeren Tomatenspezialitäten verkosten.

Die anhaltenden Niederschläge laden nicht zum Fotografieren ein. Daher kehren wir ins Hotel zurück und wir kümmern uns um unsere Bilder der letzten Tage.

21.01.2023 / Golden Circle – Gardur

Mit den wärmeren Temperaturen kommt auch der Regen mitten in der Nacht. Die Niederschläge sind für den ganzen heutigen Tag angekündigt und sorgen zusammen mit dem Wind für gefährliche Straßenverhältnisse. Wir verlassen das Hotel um 09:30 Uhr und fahren nan Süden. Kurz vor Selfoss machen wir einen Fotostopp beim Vulkan-Krater „Kerid“.

Der Kerið ist ein Kratersee in Island. Er ist der östlichste von fünf Kratern der zum postglazialen Grímsnes-Vulkanfeld gehörenden Kraterreihe Tjarnarhólar, die ihrerseits zum Eruptionsgürtel im Reykjanes–Langjökull–Gebiet zählen. Kerið liegt in der Region Suðurland an der Straße von Selfoss ins Haukadalur. Der Krater ist 55 m tief. Der Kratersee in Kerið hat eine Größe von ca. 270 mal 170 m und damit eine Fläche von etwa 0,05 km². Die Wassertiefe schwankt zwischen 7 und 14 m.  In der eruptiven Phase vor etwa 5000–6000 Jahren förderte die Kraterreihe Tjarnarhólar einen Großteil der Lavamassen des Grímsneshraun (hraun ist die isländische Bezeichnung für Lava bzw. Lavafeld), das sich über ca. 54 km² erstreckt. Man schätzt die Lavamasse auf 1,2 km³. Insgesamt besteht dieses Grímsnes-Vulkanfeld aus 10–12 meist relativ kleinen eruptiven Zentren. Die meisten Vulkane dort sind eher unauffällig, weil sie flach und bewachsen sind. Drei Vulkane sind aber gut sichtbar: Kerið, die etwas höheren Seyðishólar (214 m) und Kerhóll. (Quelle: Wikipedia)

In Selfos machen wir einen kurzen Kaffeestopp und dann in folgen wir der Südküste der Reykjanes Halbinsel bis Grindavik, wo wir unsere Mittagspause machen. Gegen 14:30 Uhr erreichen wir unser letztes Hotel dieser Tour in Gardur. Vor dem Abendessen machen wir eine Bildbesprechung und lassen bei der Durchsicht der Bilder die Woche Revue passieren.

Für heute Nacht is erneut hohe Polarlichtaktivität angekündigt. Doch die dicke Wolkenschicht und der einsetzende Schneefall, machen eine Sichtung unmöglich.

22./23.01.2023 / Abreise

Bereits um 04:30 Uhr bringe ich die meisten Teilnehmer*innen zum Flughafen. Frühe Flüge bringen die Gäste zurück nach Frankfurt und München. ABER … heute ist alles anders … Ein Wintersturm baut sich über Nacht auf und die hohen Windgeschwindigkeiten und der starke Schneefällen lassen einen Flug nach dem andern ausfallen. Daher müssen alle Teilnehmer*innen noch einen Zusatznacht in Island verbringen und zum Teil auf Umwegen am 23.1. nach Hause fliegen.

Eine Teilnehmerin und ich bleiben für die heute startende Fotoreise „Polarlicht Jökulsarlon 2“ hier. Da die Flüge heute nicht nach Europa fliegen, werden auch die Teilnehmer*innen der neuen Reise nicht – wie geplant – nach Reykjavik kommen können.  Mit Unterstützung der Hotels vor Ort ändern wir die Reise-Logistik entsprechend.