Login

Login

Fotoreise Venedig Januar

Die Stadt ist ein Magnet. Warst du einmal dort, zieht es dich immer wieder hin. Schon der Gedanke vor der Reise löst ein Kopfkino aus, das dir die Schönheit und das Flair dieses einzigartigen Ortes abspielt. Und nicht nur die Gedanken werden wach, auch die Gefühle für La Serenissima, die „Allerdurchlauchtigste“, breiten sich aus.

Für mich gibt es keinen Ort, der mich so intensiv in den Bann zieht wie Venedig. Es sind die Entschleunigung, der ureigene Rhythmus und die Beschaulichkeit der Stadt, die im herkömmlichen Sinne eigentlich keine Stadt ist mit Unrast, Lärm und schlechter Luft.
 
Es gibt keine lauten Motorgeräusche von Autos, Lastkraftwagen oder gar aufheulenden Motorrädern. Es plätschert nur, und die die Motoren der Vaporettos, Lastkähne und Boote verschluckt das allgegenwärtige Wasser der Kanäle.
 
Nirgendwo gehen die Menschen so viel zu Fuß wie hier. Entlang der steinernen Wege an den Kanälen, über zahllose Brücken und ruhige Plätze.
Verlässt man eine der engen Gassen, weitet sich der Blick auf einen stillen Platz oder das Wasser.
 
Patina, Pastelltöne und Licht
 
Ist man nicht nur Besucher der Stadt, sondern auch noch Fotograf, wird man mit unzähligen Motiven und Lichtstimmungen „beschenkt“. Es sind vor allem die Patina, die Pastelltöne, das Licht und die Linien der Gebäude und Anlegeplätze, die das Interesse auf sich ziehen. Diese Konstellation gibt es nur hier. Hinzu kommen die Spiegelungen im Wasser und das gemächliche Leben. Für die Street-Fotografie bieten sich genau so viele Motive wie für die Architektur- und Reportage-Fotografie.
 
Hinzu kommt, dass Venedig der ideale Ort für die „Impressionistische Fotografie“ ist, bei der durch besondere Techniken in der Aufnahme und Bildbearbeitung wahre Meisterwerke entstehen können. Diese Art der Lichtbildnerei, die wir vor fast einem Jahrzehnt entwickelt haben und seither betreiben und vermitteln, spricht vor allem die Gefühlswelt und die eigene Interpretation an. Zu Beginn noch als „Wackel-Knipserei“ von einigen verlacht, hat sie heute einen festen Platz inne, dem immer mehr Fotografen zugewandt sind.
 
Und so nahm auch dieses Genre einen wichtigen Platz ein bei unserer einwöchigen Reise in der Lagunenstadt in der nördlichen Adria. Daneben wurden den Teilnehmern neben der klassischen Farb-Fotografie auch das Schwarz-Weiß-Medium näher und wieder in Erinnerung gebracht. Auch hierfür bietet Venedig ideale Bedingungen mit seinen in historischen Gebäuden markanten Linien und kräftigen, grafischen Elemente.
 
Das besondere Licht
 
Schon bei unserem ersten Rundgang durch Dorsoduro freuen wir uns über das wunderbare Licht. Es hat jetzt im Winterhalbjahr eine ganz besondere Qualität und bietet entgegen dem Sommer lange, markante Schattenwürfe zu jeder Tageszeit.
 
Nicht umsonst haben wir diese Jahreszeit für unsere Fotoreisen nach Venedig ausgewählt. Jetzt bieten sich beste Lichtverhältnisse und vor allem haben wir – gefühlt  – die Stadt fast für uns allein. Denn bei aller Schönheit und Besonderheit Venedigs, sie hat ein Manko: Man sollte sie nicht im Sommer besuchen, wenn sich Menschenmassen durch die Gassen und über die Plätze schieben. Wir haben dies einmal gemacht, um ein neues Hotel für unsere Reisen zu suchen, nachdem unsere geliebte „Locanda San Barnaba“ verkauft und für Privatzwecke umgebaut wurde. Fazit: Venedig nie wieder im Sommer. Die Stadt wirkt dann ob der Belagerung „vergewaltigt“ und bildet in der Hitze einen kaum zu ertragenden Brutkessel.
 
Kalt und sonnig
 
Nun, es ist jetzt kalt im Januar, aber wir haben bei unserer Reise überwiegend sonniges Wetter. So machen wir uns warm eingepackt schon am frühen Morgen bei Dunkelheit auf zum Markusplatz und widmen uns der besonderen Lichtstimmung mit Laternenlicht über die blaue Stunde zum Sonnenaufgang. Spannende Motive finden wir auch um den Platz in einem kleinen Gondel-Hafen. 
 
Auf der Accademiabrücke, die wir in wenigen Minuten zu Fuß erreichen, fotografieren wir umgekehrt vom Sonnenuntergang in die blaue  Stunde und die Dunkelphase mit reizvollem Kunstlicht.
 
Anderntags machen wir uns auf zur Fahrt nach Burano, der kleinen farbenfrohen Fischerinsel in der Lagune. Unterwegs machen wir Station auf der Friedhofsinsel, dem Cimitero di San Michele. Auch hier bieten sich mit vielen imposanten Ruhestätten, Statuen und  Skulpturen interessante Fotomotive.
 
Burano empfängt uns mit seiner skurrilen Farbenpracht und Idylle. Hinzu kommen die kräftigen Spiegelungen im glatten Wasser der Kanäle. Ideale Bedingungen finden wir auch für fotografische Impressionen.
 
Gute fotografische „Ausbeute“
 
Da wir Venedig in seiner Gänze erleben und fotografieren wollen, durchstreifen wir auch die südliche Hauptinsel zwischen Giardini della Biennale über Arsenale, Castello und San Marco, Cannaregio, genannt auch das Ghetto, in das einst die Juden Venedig verbannt wurden, und die Insel Giudecca. Auf ihr leben und lernen zusammen mit Dorsoduro viele Studenten, die für ein freies, weltoffenes Flair sorgen.
 
Am Ende unserer Reise betrachten wir die fotografische Ausbeute und freuen uns gemeinsam über viele gelungene Werke, die die Stadt sowohl gegenständlich als auch surreal in ihrer Einmaligkeit widerspiegeln.
 
Wir haben eine Woche lang nicht nur fotografiert, sondern auch gut gegessen, getrunken, gelacht und Unterkunft in unserem neuen Hotel gefunden, das durch Komfort, Stil, Lage und personeller Betreuung uns viel Freude bereitet hat. Wir haben ein  neues „zweites Zuhause“ gefunden in der Lieblingsstadt Venedig.
 
…und freuen uns schon jetzt auf die nächste Fotoreise im November.