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Fotoreise Island Polarlicht (Jökulsarlon)

22./23.01.2023 – Anreise & Keflavik – Vik – Jökulsarlon

Der heftige Wintersturm der die Rückreise der Teilnehmer*innen der letzten Tour verhindert hat, beeinflusst natürlich auch die Anreise der Gäste der neuen Tour. Einige Teilnehmer können mit 11-stündiger Verspätung nach Reykjavik fliegen, die anderen müssen die Anreise auf den nächsten Tag verschieben.  Zum ersten Mal in all den Jahren muss die Logistik der Tour angepasst werden und das für heute geplante Hotel in Hella stornieren. Wir buchen uns ein Hotel in der Nähe des Flughafens und werden bis zur morgigen Ankunft gegen 16:00 Uhr der fehlenden Gäste hier bleiben. Nach Abholung der Ankommenden machen wir uns gegen 17:00 Uhr auf die 6,5-stündige Fahrt bis zum Hotel in der Nähe der Gletscherlagune. Die sonst in zwei Etappen zurückgelegte Distanz fahren wir heute in einem Stück damit der Rest des Reiseprogramms ohne Verzögerung durchgeführt wird.

Unterwegs müssen wir durch Gebiete mit Schneefall, Regen und heftigen Winden fahren. Gegen 23:00 Uhr treffen wir im Hotel ein. Da der Himmel bewölkt ist, können wir uns nach der anstrengenden Reise erholen.

24.01.2023 – Jökulsarlon

Nach dem Frühstück fahren wir trotz leichtem Regen und Nebel zur 13 km entfernten Jökulsarlon Gletscherlagune. Wir besuchen den linken Strand und müssen feststellen, dass es hier keine angespülte Eisblöcke gibt. Wir fahren auf die andere Seite und finden einige kleine Eisblöcke, die sich jedoch sehr weit vom Wasser befinden. Wir machen daher einen kurzen Fotostopp und machen Bilder von den vorhanden Motiven.

Danach fahren wir zurück ins Hotel und treffen uns zu einer gemeinsame Theoriesession zum Thema Polarlicht. Vor dem Sonnenuntergang fahren wir zurück zur Lagune. In der Zwischenzeit hat sich das Wetter gebessert. Über eine Endmoräne erreichen wir die Lagune. Hier befinden sich viele zerbrochene Eisplatten, die einen sehr schönen Vordergrund ergeben. Wir bleiben bis sich der Himmel extrem Lila verfärbt.

Nach dem Abendessen begeben wir uns auf unsere erste Polarlichtjagd. Wir warten bei der Gletscherlagune. Der Himmel ist bedeckt. Es zeigen sich aber einige freie Bereiche mit Blick auf die Sterne. Nach ca. einer Stunde fahren wir los und versuchen es nochmals nordöstlich fdes Hotels. Doch auch hier bleibt der Himmel bedeckt. Nach einer weiteren Wartezeit brechen wir ab und fahren ins Hotel.

25.01.2023 – Jökulsarlon / Ice Cave Tour

Mit der heutigen Eishöhlen Tour steht ein besonderes Highlight auf dem Tagesprogramm. Daher können wir zum Sonnenaufgang nicht wegfahren. Doch es gibt in der Umgebung des Hotels jede Menge tolle Motive … z.B. die gefrorenen Lagune mit den aufgerissenen Eisplatten oder das kleine gelbe Haus. Der Morgenhimmel zeigt die intensiven und tollen Farben, die in dieser Jahreszeit in Island besonders leuchtend sind.

Um 10:30 Uhr treffen wir unseren Ice Cave guide Richard und fahren mit dem Superjeep in die Nähe des Breidamörkurjökull Geltschers. Die Fahrt für über eine holprige Offroad Piste und endet an einem Parkplatz im ehemaligen Gletscherbett. Es sind schon viele Fahrzeuge hier. Mit unserem Timing der Tour hoffen wir zwischen den Hauptbesuchszeiten vor Ort zu sein.

Die Wanderung vom Parkplatz zu der Höhle ist ca. 2 km und wir erreichen diese nach ca. 40 Minuten. Unterwegs treffen wir viele Gruppen, die sich bereits wieder auf dem Rückweg befinden. Beim Eintreffen in der mächtigen Eishöhle sind immer noch viele Besucher da. Wir warten geduldig und sind nach ca. 20 Minuten ganz alleine in der Höhle. Danach dauert es über 40 Minuten bis die nächste Gruppe eintrifft. Wir nutzen diese Zeit dieses Wunderwerk der Natur zu fotografieren. Gegen 14;00 Uhr machen wir uns auf die Wanderung zurück zum Parkplatz und fahren zurück nach Hali. Etwas nach 15;:00 Uhr sind wir zurück.

Der Himmel ist inzwischen bewölkt und wir fahren nicht – wie geplant – zur Gletscherlagune zum Sonnenuntergang. Wir nutzen die Zeit vor dem Abendessen zur Bildbearbeitung.

Die Aussichten für Polarlicht sind nicht sehr gut. Dennoch beobachte ich bis nach Mitternacht den Himmel regelmässig. Im Verlaufe der Nacht wird der Himmel klarer und trotz freier Sicht auf den Sternenhimmel ist kein Polarlicht zu sehen.

26.01.2023 – Stokksnes – Höfn – Heinabergsjökull

Bereits heute früh setzt der Regen ein. Die Wolken hängen sehr tief. Dieses nass-feuchte Wetter ist ideal für Bildbearbeitung und Theoriesessions im Hotel. Doch wir entscheiden uns für eine Fototour und fahren nach Norden. Dies in der Hoffnung auf besseres Wetter in Höfn und Umgebung als an der ursprünglich geplanten Fjallsarlon Gletscherlagune.

Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir die Halbinsel Stokksnes. Das Vestrahorn ist im Nebel und überhaupt nicht zu sehen. Bei Kaffee und Kuchen warten wir auf besseres Wetter. Doch es tut sich nichts …. der Regen wird sogar stärker.

Wir fahren zum Mittagessen in den Ort Höfn und hoffen weiterhin auf Wetterbesserung. Der Regen hört aber nicht auf. Demzufolge brechen wir die Tour ab und fahren zurück zum Hotel. Nach der Hälfte der Distanz reissen die Wolken entlang der Berge auf und blauer Himmel wird sichtbar. Da wir gerade in der Nähe der Abzweigung zum Heinabergsjökull sind, beschliesse ich die 8,5 km lange Schotterpiste zur Gletscherlagune zu fahren. Die Straße ist an manchen Stellen von Wasser und Eis bedeckt. Doch alle „Furten“ erweisen sich als befahrbar und wir gelangen zum Parkplatz. Die Lagune ist gefüllt mit Eis in intensiven Blautönen. Mit Kamera und Drohne fangen wir die einmalige Szenerie ein. So werden wir nach dem verregneten Tag mit einem fotografischen Highlight belohnt.

Vor Einbruch der Dunkelheit fahren wir die zuerst die Schotterpiste und dann die restlichen 25 km zum Hotel zurück.

Heute Abend werden wir erneut auf Polarlichtjagd gehen.

27.01.2023 – Hali – Skaftafell – Kirkjubaejarklaustur – Vik

Heute beginnt der erste Teil unserer Rückreise nach Keflavik. In dieser ersten Etappe fahren wir ca. 200 km bis Vik im Süden der Insel.  Gegen 09:00 Uhr verlassen wir unser „zu Hause“ der letzten 4 Tage. Wir passieren die Jökulsarlon Gletscherlagune und wollen eigentlich zur Fjallsarlon Gletscherlagune zum Sonnenaufgang. Doch der Gletscher und die Berge verstecken sich im Nebel. Wir lassen diese Idee fallen und wollen weiterfahren als wir am Himmel die „Regenbogen-Wolken“ entdecken.

Zu einer gar nicht mal ungewöhnlichen, aber in ihrer Intensität bemerkenswerten Wettererscheinung ist es Ende letzter Woche am Himmel über Südisland gekommen. Die Rede ist – meteorologisch gesprochen – vom Phänomen irisierender Wolken, was – für das menschliche Auge – einem Himmel in schillernden Regenbogenfarben entspricht.

Hintergrund: Zur Bildung irisierender Wolken kommt es für gewöhnlich in der Stratosphäre in einer Höhe von etwa 15 bis 30 Kilometern. Und zwar am häufigsten zur Mitte des Winters, entweder in der Abenddämmerung oder im Morgengrauen. Island ist prädestiniert für das Wetterphänomen, da es für die Bildung irisierender Wolken, die aus kleinsten Eispartikeln entstehen, ungewöhnlich kalt sein muss. Also leider eher nichts für den mitteleuropäischen Himmel.

Zum Farbspiel der Wolken kommt es, weil das auf sie treffende Sonnenlicht durch eben jene Eiskristalle gebrochen wird. Je höher und gleichmäßiger dabei die Anzahl der Partikel pro Wolke ist, desto heller die Erscheinung am Himmel. (Quelle: nordisch.info)

Das Fotografieren dieses Naturphänomens ist nicht einfach, da die Wolken sehr hell und fast ohne Kontraste sind. Zusätzlich macht uns ein bissiger, starker Wind mit Windgeschwindigkeiten zwischen 70 und 90 km/h das Ruhighalten der Kamera nicht einfach.

Wir fahren weiter und stoppen kurz vor Skaftafell bei der kleinen alten Torfkirche bei Hof. Eine dünne Schneeschicht liegt auf den hügeligen Gräbern.

Die Kirche Hofskirkja in der Region Öræfi im Südosten Islands ist eine der vielen majestätischen Torfkirchen Islands. Die unter dem umgebenden Gras verborgenen Grabhügel wölben sich. In Island sind nur noch sechs Torfkirchen übrig. Hofskirkja ist die letzte der alten Kirchen, die im traditionellen Torfstil erbaut wurden. Nach dem ursprünglichen Bau im Jahr 1884 wurde Hofskirkja in den 1950er Jahren vom isländischen Nationalmuseum restauriert. Sie wurde 1954 eingeweiht. Seit 700 Jahren gibt es an diesem Ort, Hof in Öræfi, immer eine Kirche. Die ältesten bekannten schriftlichen Aufzeichnungen über eine Kirche, die an dieser Stelle errichtet wurde, stammen aus einem Kartular, einem mittelalterlichen Dokument aus dem Jahr 1343. Die Kirche besteht aus einer Holzkonstruktion, die von Steinmauern umgeben ist, während das Dach aus Steinplatten besteht, was ihr eine robuste Struktur verleiht steht seit Jahrhunderten still. Die in einen grünen Mantel gehüllten Steinplatten verhindern, dass die Wärme in die kalte Luft der Berglandschaft entweicht. Im Gegensatz zu anderen isländischen Kirchen ist Hofskirkja immer noch eine von der Gemeinde genutzte Kirche. (Quelle: icelandtravelguide.is)

Unser nächster Fotostopp ist der Svinafellsjökull (Schweineberg-Gletscher). Nach einer kurzen Wanderung vom Parkplatz stehen wir auf der Endmoräne und können den majestätischen Blick auf die Gletscherlagune und den Gletscher geniessen. Die morgendliche Lichtstimmung ändert sich mehrmals. Wir bleiben über 1.5 Stunden hier.

Auf der Weiterfahrt nach Kirkjubaejarklaustur stoppen wir kurz am Lomagnupur Felsen. Er ist der häufigst fotografierte Berg Islands. Das warme Nachmittagslicht erhellt die beeindruckende Landschaft. Gefrorene Eisflächen bieten interessante Vordergründe.

Gegen 13:30 Uhr erreichen wir Kirkjubaejarklaustur, wo wir unsere Mittagspause machen. Danach fahren wir ohne weiteren Fotostopp nach Vil. Unterwegs durchqueren wir die Nupar Ebene bei extrem starken Windgeschwindigkeiten. In Vik sind unsere Zimmer im Hotel bereits fertig und nach kurzem Stopp fahren wir zum Strand bei Vik. Im abendlichen Licht fotografieren wir die Reynisdrangar Felsen mitten in der stürmischen Brandung.

Regen und heftige Winde verhindern auch heute Nacht die Möglichkeit Polarlicht zu sehen und zu fotografieren.

28.01.2023 – Vik – Skogafoss – Seljalandsfoss – Selfoss – Grindavik – Gardur

Bereits in der frühen Nacht beginnt es zu regnen.  Starke Winde peitschen den Regen an die Fenster. Das schlechte Wetter soll auch heute den ganzen Tag auf unserer ca. 250 km langen Fahrt bis nach Gardur anhalten. Um 9:00 Uhr verlassen wir das Hotel und fahren westwärts. Unseren ersten Stopp machen wir am Skogafoss. Aus dem Bus betrachten wir diese tolle Sehenswürdigkeit. Das Unwetter macht einen Fotostopp unmöglich. Danach fahren wir weiter  zum Seljalandsfoss. Auch hier halten wir kurz um den Wasserfall aus dem Bus zu sehen und fahren dann weiter.

Nach einem kurzen Kaffee-Stopp in Hvollsvöllur fahren wir über Selfoss an die Reykanes Halbinsel Südküste und weiter nach Grindavik. In den Wetter Apps hatten wir über der Westspitze der Halbinsel Aufhellungen gesehen und hoffen, dass diese Vorhersagen auch eintreffen. Und siehe da … während wir in Grindavik beim Kaffee sitzen, öffnen sich die ersten Wolkenlöcher und blauer Himmel wird sichtbar. Sofort brechen wir auf und fahren zur Felsenküste bei Reykjanesviti. Der Sturm peitscht die Brandung gegen die Sea Stacks vor der Küste. Die Mischung aus dunklen Regenwolken, Regen, Aufhellung und goldenen Sonnenlicht erzeugt eine wunderschöne Lichtstimmung. Zum Schluss baut sich ein riesiger Regenbogen über dem Reykjanesviti Leuchtturm auf.

Wir folgen der Westküste der Halbinsel und machen noch weitere Stopps am Stafsnes Leuchtturm und dem Lost Place bei Sandgerdi. Gegen 15:30 Uhr treffen wir in unserem letzten Hotel der Reise ein. Nach dem Einchecken treffen wir uns vor dem Abendessen zum ersten Teil der Bildbesprechung, Nach dem Abendessen folgt der zweite Teil.

Die Vorhersage und die Wetterbedingungen machen  die Polarlichtjagd erneut unmöglich. Doch die vielen schönen Locations und Lichtstimmungen auf der Reise entschädigen für das nicht gesehene Polarlicht.

29.01.2023 – Abreise

Heute heisst es Abschied nehmen. Leider hat es auf dieser Reise nicht geklappt das Polarlicht zu sehen und zu fotografieren. Dennoch gab es viele Highlights in dieser Woche, die wir auf den Sensor bannen konnten.