Login

Login

11.-19.2.2022 Fotoreise „Lofoten Winter“ 2022

Fotoreise "Lofoten Winter" 2022

Wenn Fotografen Reiseinformationen und -berichte über die Lofoten veröffentlichen, dann findet man auch folgende Beschreibungen: „Die Lofoten sind ein attraktives Ziel für jeden Landschaftsfotografen. Besonders im Winter fasziniert das außergewöhnliche flach einfallende Licht mit langen Dämmerungsphasen und insbesondere an klaren Tagen die in pink erstrahlende Landschaft. Eine große Motivvielfalt. Tiefe Fjorde und direkt aus dem Wasser aufragende majestätische Berge. Und nicht zuletzt, wenn man Glück hat, in den dunklen Nächten das grüne Licht der Polarlichter.“. 

Garniert werden diese Zutaten dann noch mit schnell wechselnden Witterungsverhältnissen. Das alles und noch mehr sollte uns während unserer Woche auf den Lofoten begleiten.
Eingestimmt wurden wir auf unserer Fahrt vom Flughafen Evenes zu unserem gemütlichen Hotel in Henningsvær mit Schneefall und rutschigen Straßen, wobei natürlich Tageszeit bedingt keine Landschaftsdetails wahrgenommen werden konnten.

Kaum zu glauben, aber wahr

Keiner, der nicht schon mal auf den Lofoten war, konnte sich vorstellen, welche grandiose Landschaft sich am nächsten Morgen bei Sonnenschein präsentierte als die Vorhänge zur Seite gezogen wurden. Gewaltige Berge, die in einem fantastischem Licht erstrahlten.
Also Frühstück, eine Präsentation zur Einstimmung auf die Woche und dann ging es auf zur fotografischen Erkundung der näheren Umgebung in Henningsvær. Bereits dort boten sich unzählige Motive bei besten Lichtbedingungen.

Der nächste Tag zeigte sich mit einer gänzlich veränderten Lichtstimmung: wolkenverhangen mit kurzen Sonnenmomenten, aber auch mit Schneeschauern. Und dennoch, oder gerade deswegen waren besondere Fotos möglich – fast monochrom und kontrastarm mit grau-blauer Farbgebung. Wir waren uns einig: Es hat sich mal wieder gelohnt, man muss sich nur auf den Weg machen.

Die Wetter-APP immer im Blick

Für die beiden nächsten Tage wurde uns die längste Sonnenscheindauer pro Tag nicht nur versprochen sondern auch eingehalten. So waren an dem einen Tag Vestvågøy mit den Stränden von Haukland und Uttakleiv unsere Ziele. Es war zwar schwierig, aufgrund der diesjährigen Schneehöhe Positionen an der Wasserkante zu erreichen, um so z.B. interessante Steine als Vordergrund einzubinden, doch diese Fotolocation bietet so viele Motive, dass ohne Probleme sehenswerte Fotos entstanden sind. An beiden Stränden konnten sich die Liebhaber von Langzeitbelichtungen so richtig ausleben. Als wir nach dem Tunnel am Strand von Uttakleiv ankamen, konnte man bereits eine dunkle Wolkenwand auf uns zuziehen sehen, die sich dann erwartungsgemäß mit starkem Schneefall entlud. Wir haben es dann so gemacht wie Kühe und Pferde: Mit dem Rücken zum Wind und abwarten, denn: Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte 5 Minuten, es ändert sich.“. Und wir wurden mit besten Fotobedingungen belohnt, die ohne den Schneefall nicht möglich gewesen wären. Die schwarzen Steine waren jetzt mit eine Schneedecke überzuckert, so dass sich wunderbare Schwarz-Weiß-Effekte fotografisch umsetzen ließen.

Am nächsten Tag stand unsere längste Tour auf dem Programm: Reine mit dem für diesen Tag abschließenden Ziel Hamnøy, der Blick von der Brücke zur blauen Stunde. Zuvor fanden wir noch interessante Fotomotive beim Torvdalshalsen Rastplatz, Flakstad und natürlich in Reine. Die lange Fahrt hat sich richtig gelohnt.

Am nächsten Tag ging’s auf der E 10 in die andere Richtung nach Laukvik, ein kleines Fischerdorf mit Hafen und seinen dreieckigen Gestellen zum Trocknen der Fische sowie einer Mole mit kleinem Leuchtturm. Alles schöne Motive bei bester Lichtstimmung, welche bei der Abfahrt vom Hotel keiner außer die Wettervorhersage erwartet hatte. Und dann nicht zuletzt die schönen Motive auf dem Weg zur Kirche in Sanden – alles war ein Stopp wert, so dass wir zufrieden mit gefüllten Speicherkarten das Abendessen in Svolvær genießen konnten.

Der Blick zum Himmel

Schon an den vorherigen Abenden ging der Blick immer wieder nach oben, um das so erwünschte Grün des Polarlichts zu entdecken, doch die Prognosen waren nicht gut. Dennoch machten wir uns am Nachmittag auf zur Insel Gimsøy. Der erste Stopp war bei der Sundklakkstraumenbrua mit einem faszinierenden Blick in eine sich im glatten Wasser spiegelnde Landschaft. Vorbei an dem kleinen Hafen erreichten wir die Gimsøy Kirkja, eine am Strand einsam stehende Kirche. Nach Sonnenuntergang genossen wir im Låven Restaurant Hov Gård das gute Essen und hofften auf grünes Licht. Es war dann zu sehen, leider nicht mit der gewünschten Intensität, aber immerhin.

Nicht geplant, aber sehr lohnenswert

Das Wetter für unsere fotografischen Vorhaben war bestens, kein Tag, an dem wir pausieren mussten. So wurden der Fjord Mærvollspollen und Strand von Unstad in unsere ToDo-Liste aufgenommen. Schöne Eisstrukturen bei Nachmittagslicht am Fjord und zuvor der mit großen runden Steinen übersäte Strand von Unstad, aufgrund der Wellen ein Treffpunkt für Wellenreiter. Als wir den Strand erreichten, meinten wir noch, dass sich bei diesen kalten Temperaturen keine Sportler ins Wasser trauen werden. Doch nachdem wir nach getaner Arbeit schon aufbrechen wollten, kamen sie, ein Trainer mit drei Schützlingen. Somit blieben wir noch in der Hoffnung auf Action-Fotos. Schnell besprachen wir noch die für derartige Fotos sinnvollen Kameraeinstellungen, und los ging’s. Das Bleiben hatte sich gelohnt.

Sonstiges neben dem Fotografieren

Wir genossen die für uns passenden Bedingungen unseres gemütlichen Hotels mit der Gelegenheit zum Austausch, Bildbearbeitung und natürlich für Bildbesprechungen, individuell und in der Gruppe. Dabei wurde noch einmal deutlich, welche Vielfalt an Motiven wir während unserer Tage auf den Lofoten gesehen haben und wie viele eindrucksvolle Bilder entstanden sind. Als Abschluss dieser schönen Reise nördlich des Polarkreises ließen wir die Woche mit einer Bildershow ausklingen.

Fotos: Roman Kaltenpoth und Bernd Kupper